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Fußball in Anhalt Fußball in Anhalt: Es fehlt an Schiedsrichtern

Von andreas Behling 16.07.2013, 12:36

dessau/MZ - Der Kreisfachverband Fußball Anhalt (KFVA) setzt in der kommenden Saison auf Bewährtes und Vertrautes. Das wurde auf der Tagung der Abteilungsleiter am Wochenende in Mosigkau deutlich. Wettbewerbstechnisch bleibt alles beim Alten: Kreisoberliga und Kreisliga kicken samstags, die Kreisklasse an den Sonntagen. „Der Spielausschuss hat dem Ergebnis der Befragung der Vereine Rechnung getragen“, sagte KFVA-Präsident Detlef Barth den Abteilungsleitern im Sportlerheim des TSV 1894 Mosigkau. Geführt werden die Staffeln von Denise Richter (Kreisoberliga), Burkhard Fritsch (Kreisliga), Torsten Kalkofen (Kreisklasse) und Jörg Hagendorf (Anhaltpokal).

Neben dem Pokal der ersten Mannschaften, für den künftig die Köthener Brauerei als Sponsor zur Verfügung steht, wird es 2013/2014 einen Pokalwettbewerb für die zweiten und dritten Teams der Gemeinschaften geben, von denen bis auf den PSV Anhalt Zerbst und Vorwärts Dessau alle zur Sitzung erschienen waren. Siegprämie und Cup werden für diese Pflichtveranstaltung vom Autohaus Lauenroth ausgelobt. Kritisch sahen die Abteilungschefs, dass im Nachwuchsbereich zwar nur ein einmaliger Betrag für Trikotwerbung abgeführt werden muss, bei den Männern jedoch ein Obolus für jeden Trikotsatz zu zahlen ist, der mit einem unterschiedlichen Werbeaufdruck versehen ist.

Strafen an Vereine wegen zu wenig Schiedsrichtern

Detlef Barth blieb gleich bei den Finanzen und verteidigte die Anpassung der Mannschaftsmeldegebühren. „Die Staffelleiter haben mit jedem Team, ganz egal, wo es spielt, die gleiche Arbeit“, sagte er, bevor das Wort an Helge Tiede wechselte. Tiede ist beim Landessportbund der Koordinator des Projekts „MuT - Menschlichkeit und Toleranz im Sport“. Es verfolgt das Ziel, die demokratischen Strukturen des Sports zu stärken und jedweden extremistischen Tendenzen entgegenzuwirken. „Da geht es nicht nur um rechtsradikales Gedankengut, sondern zum Beispiel auch um Homophobie“, so der Halle-Neustädter.

Während Tiede im Bereich des KFVA nach Vorfällen in Güterglück, Coswig und Zerbst in Aktion trat, plagen Timo Stenke ganz andere Sorgen. „Ich musste für 13 Vereine Strafen wegen der Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls beantragen. Das ist Rekord“, informierte der Vorsitzende des Schiedsrichter-Ausschusses. Insgesamt hätten zuletzt 22 Unparteiische entweder völlig gefehlt oder das Soll von 15 Partien nicht erreicht. Stenke meinte, die aktuelle Zahl von 68 Schiris sei dazu geeignet, etwas über die tatsächliche Lage hinweg zu täuschen.

Zwei seien als Beobachter unterwegs, neun fast ständig auf Landesebene aktiv. Vier könnten aufgrund ihres Alters vorerst nur im Nachwuchsbereich pfeifen. Fünf seien durch längere Erkrankungen nicht einsatzfähig und drei Referees könnten berufsbedingt nur sehr sporadisch Spiele leiten. „Wir konnten zwar drei neue Kollegen gewinnen, aber da acht aufhören, stehen uns rechnerisch fünf Schiedsrichter weniger als 2012/2013 zur Verfügung“, so Stenke. Da war es ein echter Lichtblick, dass Reinhard Lohde (Blau-Weiß Dessau) in Mosigkau signalisierte, wieder in die Schiri-Kluft steigen zu wollen. Trotzdem droht in diesem Bereich der Notstand.