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Firmen der Region Firmen der Region: Verträge mit Ford, VW und Legoland

Von Claus Blumstengel 10.04.2002, 17:05

Cobbelsdorf/MZ. - Es ist fast zwölf Jahre her, als Landrat und Investor in Cobbelsdorf den ersten Spatenstich für die HS-Schoch GmbH vollzogen. Am Mittwoch stattete der Chef der Magdeburger Staatskanzlei, Staatssekretär Niels Jonas, dem mittlerweile schon alteingesessenen Unternehmen einen Besuch ab. Die SPD-Landtagsabgeordnete Rosemarie Hajek hatte ihn in den Landkreis eingeladen. Firmeninhaber Hermann Schoch führte die Gäste durch das, wie er sagte, "zur Zeit modernste Unternehmen für die Fertigung von Lkw-Zubehör" in Europa. Zusammen mit dem benachbarten Baumaschinen-Vertrieb und -Service beschäftigt Schoch in Cobbelsdorf 45 Mitarbeiter und zwei Lehrlinge.

Die Blechbearbeitung und Pulverbeschichtung stellt unter anderem 6 000 Palettenstaukästen für Lkw im Jahr her, die nach Deutschland, Italien, Frankreich, in die Beneluxländer und nach Skandinavien geliefert werden. Als Zulieferer - unter anderem für Brems- und Kupplungspedale - steht die Schoch GmbH Cobbelsdorf bei Ford und VW unter Vertrag. Aber auch ungewöhnliche Aufgaben wie die Beschichtung von Teilen für "Legoland" in Günzburg werden in dem Cobbelsdorfer Unternehmen erledigt. "Unser Anliegen ist es, Firmen aus der Region einzubeziehen", erwähnte Hermann Schoch die Unternehmen, die beim Bau mitwirkten und weitere, die ihm als Kooperationspartner zuliefern. Geplant ist, die Anlagen bei entsprechender Auftragslage zweischichtig auszulasten.

Auch mit der Nutzung der Windenergie hat sich Firmenchef Schoch beschäftigt "und die Idee nicht ganz verworfen", wie er gegenüber seinen Gästen andeutete. Hier verwies Bürgermeisterin Gebauer auf die Widerstände im Ort und auf ein Schreiben des Regierungspräsidiums, das den Bau einer zweiten Anlage ausschließt.

Staatssekretär Jonas äußerte sich anerkennend über das ansprechende äußere Erscheinungsbild des Unternehmens und meinte nach dem Rundgang: "Hier herrscht unternehmerischer Geist. So etwas braucht das Land, das ist ein ermutigendes Zeichen."

Es sei nicht einfach gewesen, die metallverarbeitenden Betriebe mitten im Ort zu etablieren, entgegnete Schoch, der allein im Jahr 2000 für die Erweiterung des Unternehmens in Cobbelsdorf elf Millionen Mark investiert hat. Großes Augenmerk legt der Unternehmer auf das Marketing. So ist er mit seinen bundesweit sechs Firmen jährlich auf acht Messen präsent, darunter auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin. Eine Firma für Edelstahl-Verarbeitung hat er außerdem in Estland errichtet. Es werde in Sachsen-Anhalt immer schwieriger, für die Teilnahme an Messen Fördermittel zu beantragen, sagte der Unternehmer dem Staatssekretär. Die Antragstellung werde immer aufwändiger.

Von den vielen Investoren aus den alten Bundesländern, die kurz nach der Wende in Cobbelsdorf angeklopft hätten, sei Schoch der einzige, der geblieben ist, hob Bürgermeisterin Gisela Gebauer hervor. Schochs Unternehmen sei nicht nur Arbeitgeber, sondern auch "großzügiger Sponsor für unseren Kindergarten", wies sie auf Schochs soziales Engagement hin.

Staatssekretär Jonas besuchte anschließend Schröters Sägewerk und Holzhandel in Möllensdorf. Am Abend sprach er im Kartoffelgasthaus Cobbelsdorf auf einem Bürgerforum über die Gebietsreform und die Entwicklungschancen des ländlichen Raumes.

Die Schoch-Unternehmensgruppe im Internet: www.hs-schoch.de