Feierlichkeiten in Dessau Feierlichkeiten in Dessau: Gartensparte Oberbreite lädt zum Sommerfest

Dessau/MZ - „Live- Musik, Disko im Saal, Disko im Festzelt“, zählt Andreas Schmidt auf. Der Gastwirt ist glücklich. Er ist in seinem Element. Auch das diesjährige Sommerfest in der „Oberbreite“ war an allen drei Tagen gut besucht und kann erneut als Erfolg verbucht werden.
Das sommerliche Wetter zog bereits am Freitagabend viele Besucher in die Kleingartensparte. „Da hatten wir schon gut zu tun“, freute sich auch der Vorsitzende des Kleingartenvereins, Rainer Aderhold. Ein großes Kinderkarussell und ein kleiner Rummel sorgten bis in den späten Stunden des Sonntagnachmittags für viel Abwechslung bei den kleinen Gästen. „Eine Achterbahn hat nicht gepasst“, scherzte Aderhold, der selbst am Bierwagen aushalf. Schmidt betonte gegenüber der MZ, dass die „beiderseitig gute Zusammenarbeit“ zwischen Gasthaus und Verein einfach reibungslos funktioniert.
Die Kleingartenanlage „Oberbreite“ wurde 1919 gegründet und befindet sich in Dessau-Alten zwischen den Wohnsiedlungen Kleine Schaftrift und Schwarzebergbreite. Die mit 341 Parzellen größte Anlage der Stadt entstand in den Nachkriegswirren des Ersten Weltkrieges. Das erste Vereinsheim wurde bereits 1925 eingeweiht. 30 Jahre später wurde der Saal vergrößert. So entstand ein Kulturheim für Tanzveranstaltungen, Feste, Ausstellungen, Fachvorträgen und mehr.
Genau deswegen konnte wieder ein schönes Fest organisiert werden. Neben den Bands „Tobak“ und „Inflagranti“, welche in den Abendstunden einheizten, unterhielten das „Akener Duo“ und die „Akener Blasmusikanten“ in den Tagestunden. „Das muss einfach sein“, kommentierte Schmidt, „da rutscht die Suppe besser.“ Wie in jedem Jahr kamen die Unterhaltungskünstler allesamt aus der hiesigen Region. Neben den ansässigen Kleingärtnern mischten sich insbesondere viele Anwohner der angrenzenden Wohngebiete unter die Gäste.
Grünes Areal mitten in der Stadt
Schon vor 95 Jahren wurde die Gartensparte „Oberbreite“ ins Leben gerufen und gehört in der Doppelstadt wohl zu den bekanntesten und beliebtesten Kleingartenanlagen. Seit etwa 50 Jahren verbinden die Dessauer auch das Gasthaus „Oberbreite“ mit der Anlage, welche im Übrigen in etwa 350 Schrebergärten umfasst. Darüber hinaus haben sich auf 24 Grundstücken auch Familien angesiedelt, so dass das grüne Areal mitten in der Stadt auch als Wohngebiet dient.
Schmidt ist bereits seit 31 Jahren Wirt im Kleingartenparadies und genau so oft wurde nun auch schon das Sommerfest organisiert. „Das gehört einfach dazu“, so seine einfache Begründung. Bekannt und beliebt ist das Sommerfest in jedem Falle. Extra dafür kommen regelmäßig auch ehemalige Kleingärtner oder Anwohner, die es mittlerweile in ganz andere Gegenden verschlagen hat, zurück. „Da macht uns das natürlich immer viel Spaß“, meinte Schmidt, „man trifft immer viele Leute von früher.“
In Erinnerungen zu schwelgen, ist für die Mitglieder des Kleingärtnervereins nur ein Grund zum Feiern. Dem Verein geht es auch ansonsten gut. Nahezu alle der zwischen 300 und 500 Quadratmeter großen Grundstücke, welche allesamt mit Strom und Wasser ausgestattet sind, sind verpachtet. „Wir haben 325 genutzte Gärten“, so Aderhold. Das bedeutet einen Leerstand, dem derzeit großen Problem der hiesigen Kleingartensparten, von unter zehn Prozent. „Da sind wir in einer sehr glücklichen Situation“, bekräftigte Aderhold.