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Endgültiges Aus verkündet Endgültiges Aus verkündet: Dessaus Beatclub schließt zum Jahresende

Von Ute König 28.12.2017, 12:10
Ende 2015 gab es noch eine große Entrümpelungsaktion und den anschließenden Umbau im Beatclub.
Ende 2015 gab es noch eine große Entrümpelungsaktion und den anschließenden Umbau im Beatclub. Archiv

Dessau - Nun also doch: Der Beatclub Dessau schließt zum Ende des Jahres. Das haben die Betreiber auf Facebook bekanntgegeben.

„Wir haben in den letzten drei Jahren versucht, ein Konzept abseits des Mainstreams umzusetzen. Der daraus resultierende finanzielle Druck war am Ende nicht mehr zu stemmen, so dass eine Schließung unumgänglich ist“, heißt es in einem Post, der Heiligabend veröffentlicht wurde.

Follower bedauern Aus für den Beatclub

Die Follower im sozialen Netzwerk bedauern das Aus: „Ganz, ganz traurig“, „Ich hoffe ihr findet eine Lösung bzw. eine neue Location.“, „Ein Stück Leben in Dessau verschwindet...“, „Da blutet mir echt das Herz!!!“ oder „Sehr schade. Wir sind aus Magdeburg gern gekommen.“

Vor drei Jahren hatte der Beatclub schon einmal kurz vor dem Aus gestanden. Auch damals fehlte dem Förderverein Junger Musiker, der den Club in der Roßlauer Allee betreibt, das Geld, um weiter zu machen. Es ging um ein Loch von 25.000 Euro, das allein durch Einnahmen nicht gestopft werden konnte. Die Vereinsmitglieder, die sich ehrenamtlich für den Club einsetzten, hatten die fehlende Summe bis dahin nach eigenen Angaben aus Privatmitteln aufgebracht.

Die angekündigte Schließung im Februar 2015 schlug heftige Wellen. Schließlich sprangen dem Förderverein die Wirtschaftsjunioren und die Kurt-Weill-Gesellschaft mit einer Rettungsaktion zur Seite. Sie wollten 10.000 Euro Spenden sammeln. Die Stadt versprach, dann auch noch 15.000 Euro dazu zu geben. Alle sahen für den Club, der jährlich rund 10.000 Gäste mit rund 100 Veranstaltungen anzog, eine Zukunft. Fünf Monate später fand die Aktion ein erfolgreiches Ende. Die 25.000 Euro waren zusammen. Der Beatclub war gerettet. Vorerst.

Die Beatclub-Macher um Jörg Folta überarbeiteten daraufhin das Konzept, wollten damit unter anderem Einzugsbereich und Zielgruppe des Beatclubs vergrößern. Auch um Drittmittel wollte sich der Verein vermehrt kümmern. Im gleichen Jahr wechselte auch der Besitzer des Gebäudes in der Roßlauer Allee. Der ermöglichte schließlich auch noch Umbauarbeiten in dem alten Lokschuppen. Die Patina sollte dennoch bleiben. Und auch sonst blieb man der Linie treu, Musik abseits des Mainstreams auf die Bühne zu bringen. Doch selbst das neue Konzept ging am Ende offensichtlich nicht auf.

Dazu kam, dass sich Jörg Folta nach der Übernahme des Felsenkellers in Leipzig vor allem auf dieses Projekt konzentrierte. Im ersten Jahr funktionierte das Nebeneinander noch. Auffällig in den vergangenen Monaten aber war, dass der Veranstaltungskalender des Beatclubs deutlich weniger zu bieten hatte als in den rund 17 Jahren zuvor.

Silvesterparty soll noch im Beatclub stattfinden

Wie genau die letzten Tage des Beatclubs aussehen werden, ist unklar. Am Mittwoch war der Förderverein bis Redaktionsschluss nicht erreichbar. Für den 31. Dezember ist noch eine große Silvester-Party im Beatclub angekündigt. „Ob und wie es weitergeht“, darüber sollen die Beatclub-Gänger aber auf der Facebook-Seite informiert werden.

(mz)