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Ehemaligen Gartenanlage Ehemaligen Gartenanlage: Schadstoffe in Schutt der "Braunschen Lache" in #Dessau nachgewiesen

Von Daniel Salpius 30.06.2019, 09:00
Schuttkegel in der Braunschen Lache
Schuttkegel in der Braunschen Lache Salpius

Dessau - Das Umweltamt hat in Zusammenarbeit mit dem Faserlabor des Landesamtes für Verbraucherschutz und einem privaten Labor in den Schuttbergen auf dem Gelände der ehemaligen Kleingartenanlage „Braunsche Lache“ Gefahrenstoffe festgestellt. Das hat Stadtsprecher Carsten Sauer auf MZ-Nachfrage mitgeteilt.

Hintergrund für die Untersuchungen Mitte Juni war die aktuelle Debatte um die Abbruchmaterialien in der Braunschen Lache, die eigentlich schon Ende 2014 durch die Firma ABC-Recycling hätten beräumt werden sollen.

Sowohl in der Stadtratssitzung vom 22. Mai sowie anschließend in mehreren Ausschüssen wurden dabei immer wieder Funde auch von Asbest, Teerpappe, künstlichen Mineralfasern und behandeltem Altholz thematisiert. Nun liegen hierzu wissenschaftliche Erkenntnisse vor: „Es ist durchaus so, dass sich sehr vereinzelt noch kleinere Bruchstücke all dieser Materialien auf dem Gelände suchen und finden lassen“, so Sauer.

Schutthalden als Ganzes seien alle als ungefährlich zu bewerten

Die Untersuchungswerte ergaben nach Angaben der Stadt an bestimmten Punkten auch Grenzwertüberschreitungen bei einzelnen Partikeln. Die Schutthalden als Ganzes seien dennoch alle als ungefährlich zu bewerten, denn der Anteil oben genannter Schadstoffe liege „weit unterhalb der Schwelle zur Gefährlichkeit“, betont Sauer.

Diese liege für Asbest bei 0,1 Gewichtsprozent. „Aus Sicht des Umweltamtes gehen nach heutiger Kenntnis vom Gelände der ehemaligen Kleingartenanlage Braunsche Lache keine Gefahren durch einstige schadstoffhaltige Baustoffe aus.“ Dahingehende Vermutungen und Unsicherheiten sind laut Sauer unbegründet.

Derzeit liegen laut Stadt in der Braunschen Lache noch etwa 3.000 Tonnen recycelten Bauschutts

Die Stoffe seien einerseits zurückgeblieben, als der Bauschutt seinerzeit auf dem Gelände geschreddert wurde - „trotz großer Sorgfalt beim Aussortieren und Entsorgen von Schadstoffen“, unterstreicht der Stadtsprecher. Andererseits seien auch immer wieder illegale Abfallentsorgungen mit derartigen Bestandteilen festzustellen. „Die derzeitige Berichterstattung und Diskussion über das Thema macht die Braunsche Lache für solche Absichten verstärkt interessant.“

Derzeit liegen laut Stadt in der Braunschen Lache noch etwa 3.000 Tonnen recycelten Bauschutts. Es handelt sich dabei um die Überreste ehemaliger Lauben. Das Material wird laut Stadt sukzessive durch die Firma ABC-Recycling entfernt. Der bislang letzte Abtransport sei am 17. Juni erfolgt. Bei den Entsorgungsarbeiten seien vorgefundene Reste gefährlicher Abfälle getrennt und gesondert entsorgt worden. (mz)