1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Dessauer Fußgängerzone: Dessauer Fußgängerzone: «Wir sind es endgültig leid»

Dessauer Fußgängerzone Dessauer Fußgängerzone: «Wir sind es endgültig leid»

04.07.2002, 17:10

Dessau/MZ. - Ihren Unmut über die Gestaltung oder Nichtgestaltung der Zerbster Straße haben die City-Gemeinschaft und die Interessengemeinschaft Zerbster Straße erklärt. "Seit zwei Jahren ist die Straße fertig, seit zwei Jahren wird geredet und nichts passiert", bringt Oliver Deweß die Kritik der Händler auf den Punkt. Die Haltung der Stadträte und Fraktionen missfalle ihnen, sagt Peter Jörissen, Sprecher der Interessengemeinschaft. "Wir sind es jetzt endgültig leid, uns immer wieder vertrösten zu lassen."

Vor etwa vier Wochen hätten sich Händler und Gastronomen mit Oberbürgermeister Otto auf dem Marktplatz getroffen, um eine Entscheidung zum Trampolin zu finden, nimmt Jörissen Bezug auf den Streit um die Realisierung der Kinderideen für die Spielkunstobjekte. "Da haben sich die Händler einstimmig für eine Grünfläche mit Wasserspielen entschieden", sagt Deweß. Dies wäre an diesem Standort ihrer Meinung ebenso gut oder sogar besser geeignet, Kinder und Familien anzuziehen. "Ein Trampolin bringt nicht die Klientel, die wir in diesem Bereich, wo Außenbestuhlung steht, habe möchten", sagt der Vorsitzende der City-Gemeinschaft. Eine belebte Grünfläche, meinen die Händler, sei der Außengastronomie zuträglicher als ein Trampolin. Dabei betonen Deweß und Jörissen, dass es ihnen nicht um das Sein oder Nichtsein des Trampolins gehe, sondern einzig und allein um dessen Standort. "An anderer Stelle könnte man damit sicher leben."

Das größte Problem der Händler auf der Fußgängerzone sei allerdings nicht das Trampolin, sondern die Tatsache, dass bisher seitens der Stadt keiner ihrer Vorschläge zur Belebung der Straße realisiert worden ist. Deweß nennt Brunnen und Pavillon für den Marktplatz als Beispiele.

"Wir versuchen, durch Veranstaltungen und Aktionen ein wenig zu beleben, wollen jetzt auch einheitliche Öffnungszeiten bis 19 Uhr anbieten, aber das allein reicht nicht aus", zählt Peter Jörissen als Sprecher der Interessengemeinschaft deren Aktivitäten auf. "Unser Problem ist, dass sich hier seit zwei Jahren nichts tut, und das fordern wir jetzt von den Stadträten und Fraktionen ein, mit Nachdruck." Die Händler fordern neben der Spielkunst, eine Begrünung in Kübeln, Bänke und den Durchgang zur Langen Gasse und dem dortigen Brauhaus.

Man habe den Eindruck, so Deweß, dass es zwei Interessenlager gibt und alle anderen dazwischen zerrieben werden. "Warum wird nicht ein Runder Tisch initiiert mit allen Beteiligten, wo solch strittige Fragen wie das Trampolin diskutiert werden?" Warum sind es nicht mehr fünf Spielelemente, wie ursprünglich geplant? Warum reden die Planer Plaßmann und Beyer nicht miteinander? Die Leistungen der Kinder, die Ideen geliefert haben, wollen die Händler nicht in Frage stellen. "Im Gegenteil, sie sollen weiterhin einbezogen werden in die Diskussion, aber man muss miteinander reden, sonst treffen wir uns in zwei Jahren wieder, und es ist immer noch nichts passiert", mahnt Peter Jörissen Handeln an.