Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: OB-Kandidaten ringen um Unterstützung

Dessau-Rosslau/MZ/SB - Dessau-Roßlaus Bürgerliste wird in spätestens zwei Wochen grundsätzlich entscheiden, ob man eine Wahlempfehlung für einen Oberbürgermeister-Kandidaten ausspricht. Das erklärte Sprecher Holger Schmidt am Donnerstag, nachdem sich mit Peter Kuras und Uwe Jakob Weber zwei unabhängige Kandidaten vorgestellt hatten. Weitere Anhörungen sind nicht geplant.
Die Bürgerliste sitzt seit 2007 mit drei Mitstreitern im Stadtrat und bildet dort mit Bündnis 90/Grüne eine Fraktion. Bei der letzten Oberbürgermeister-Wahl hatte die Bürgerliste noch Klemens Koschig unterstützt. Das wird 2014 nicht passieren. „Wir sind von ihm total enttäuscht“, erklärte Schmidt. Selbst wenn sich Koschig gemeldet hätte, „wir hätten ihn wohl nicht angehört“.
Kuras und Weber warben am Donnerstag nacheinander um die Unterstützung der Bürgerliste. Einer persönlichen Vorstellung folgten programmatische Einblicke und einige Fragen.
Kuras ist für mehr Qualität, mehr Selbstbewusstsein und mehr Führungsverantwortung
„Dessau-Roßlau ist in der Krise“, erklärte Kuras - und sagte Resignation und Kleinmut den Kampf an. Man könne nicht nur äußere Umstände für die Situation der Stadt verantwortlich machen. Man brauche mehr Qualität, mehr Selbstbewusstsein und mehr Führungsverantwortung. Oberbürgermeister Koschig seien die Dinge entglitten. Für die Bürgerliste besonders interessant, sagte Kuras, zur Zeit Präsident des Landesstraßenbaubehörde, mit Blick auf die umstrittene Ostrandstraße. „Ich glaube nicht, dass wir die Förderung dieser Brücke erleben.“
Weber stellte sein Fünf-Punkte-Wahlprogramm vor - und ging inhaltlich mehr in die Tiefe. Sein Ziel sei die wesentliche Beschleunigung von Entscheidungsprozessen und eine Verwaltungsstruktur, die nicht mehr in Ämtern denke. Zugleich regte Weber eine Debatte über die Attraktivität der Stadt an. Es gebe 4 000 Pendler in die Stadt, die nicht hier wohnen. Die müssten für Dessau-Roßlau gewonnen werden. Darüber hinaus sah Weber viele Potenziale ungehoben - sei es beim Thema Innenstadt, bei den Museen oder beim Uba. „Dem werden wir nicht gerecht.“
Einen Favoriten wollte die Bürgerliste nicht ausmachen. „Bei zentralen Themen haben wir viele positive Antworten erhalten“, sagte Schmidt. „Wir haben zwei gute Kandidaten gehört.“