Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Drei Millionen Euro für die drei Y-Häuser
DESSAU/MZ. - Die Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG) sucht einen Käufer für die Y-Hochhäuser im Zentrum der Stadt. Anfang Oktober wurden die drei markanten Gebäude erstmalig auf der Expo Real, der weltgrößten Immobilienmesse in München, angeboten. Vor eineinhalb Wochen hatte Dessau-Roßlaus größter Vermieter eine Anzeige in der Mitteldeutschen Zeitung geschaltet. Das Unternehmen erhofft sich einen Kaufpreis von drei Millionen Euro.
Marktabfrage bestätigt
"Wir haben eine Marktabfrage gestartet", bestätigt Walter Matthias, der Sprecher der DWG, einen Beschluss des Verwaltungsrates. "Wir wollen wissen, ob es für Gebäude dieser Art überhaupt Interessenten gibt." Die Mieter seien informiert. "Alle haben von uns Post erhalten." Grund zur Unruhe gebe es nicht. "Wenn es ernster wird, werden wir uns zusammensetzen." Mit der Askanischen Straße 113 ist noch ein weiteres Hochhaus im Angebot. Der 10-Geschosser an der Ecke zur Askanischen Straße hat 71 Ein-Raum-Wohnungen und ein griechisches Restaurant im Erdgeschoss. Das Gebäude soll der DWG 380 000 Euro bringen.
Die Y-Häuser wurde Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre gebaut. In den drei Hochhäusern gibt es 267 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 15 650 Quadratmetern. Den Vermietungsstand bezeichnete Matthias als "recht gut". Die Y-Häuser gelten allerdings als dringend sanierungsbedürftig. "Die Wärmedämmung ist nicht auf dem neuesten Stand", bestätigte der DWG-Sprecher. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Probleme mit hohen Betriebskostenabrechnungen gegeben.
Die DWG selbst dürfte mit der Sanierung der Hochhäuser überfordert sein. Matthias bestätigt das indirekt. "Wir als größter Vermieter der Stadt haben eine Vielzahl an Aufgaben zu erfüllen. Wir müssen deshalb alle Varianten prüfen, wie bestimmte Probleme gelöst werden können." Was für die Y-Häuser die optimale Variante ist, ließ Matthias offen. "Vielleicht", deutete der DWG-Sprecher an, "lässt sich ja etwas Besonderes für bestimmte Gruppen machen?"
Abriss in Halle
Das allerdings wird ein schwieriges Unterfangen. In Halle wurde fast drei Jahre lang erbittert über die beiden Hochhäuser direkt am Riebeckplatz diskutiert. Vergebens. Eine Studie hatte den Sanierungsbedarf auf 18 Millionen Euro geschätzt - je 22-Geschosser. Die Kosten hätten die Mieten in exorbitante Höhen schnellen lassen. Eines der Hochhäuser ist inzwischen abgerissen. Ab Dezember rücken die Bagger erneut an. In Dessau ist der Abriss der Y-Häuser kein Thema. Doch eine Lösung muss her.