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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Bauhülle bietet noch viel Platz

Von HEIDI THIEMANN 01.09.2011, 08:31

RODLEBEN/MZ. - "Was wir hier für Sie bauen, ist der letzte Schrei." Thomas Huber, stellvertretender Geschäftsführer der Schweizer Skan AG, hatte die Lacher auf seiner Seite. Aber mit den Worten seiner Tochter drückte er genau das aus, was gegenwärtig auf dem Gelände der IDT Biologika GmbH im Pharmapark Rodleben passiert.

Drei Hammerschläge

Am Donnerstag wurde hier der Grundstein gelegt für die bisher größte Einzelinvestition des Pharmaunternehmens. Für 40 Millionen Euro entsteht eine neue Produktionsstätte, in der Impfstoffe abgefüllt werden. Die Ausstattung, die dem "letzten Schrei" entspricht, liefert ein Firmenkonsortium: die Skan AG den Reinraumisolator, die Firma Groninger die aseptische Abfüllanlage und die Firma Hof die Gefriertrocknungsanlage. "All das ermöglicht, Produkte weltweit behördenkonform vertreiben zu können", blickte Huber voraus.

Doch damit die Anlagen überhaupt installiert werden können, muss erst einmal das Gebäude errichtet werden. Und das braucht ein ordentliches Fundament, weshalb am Donnerstag die Grundsteinlegung gefeiert wurde. IDT-Gesellschafter Hartmut Glocke, IDT-Geschäftsführer Ralf Pfirmann und Andreas Neubert, Bereichsleiter und Herstellungsleiter Impfstoffproduktion, versenkten mit Hilfe von Polier Peter Pascher nicht nur eine Zeitkapsel, sondern befestigten den darüber gelegten Grundstein auch mit drei Hammerschlägen. Die Schläge galten symbolisch dem guten Gelingen aller am Bau Beteiligter, dem Neubau selbst, der helfen wird, die medizinische Versorgung zu verbessern, sowie der Zukunft der Mitarbeiter.

Ende nächsten Jahres soll die neue Fertigungsanlage in Betrieb gehen - im dann "höchsten Gebäude am Standort", wie Neubert sagte. Fast 25 Meter hoch wird es und 1 660 Quadratmeter Fläche bieten. "Es wird uns neue Möglichkeiten eröffnen", blickte er voraus. Denn künftig werden im Unternehmen pro Stunde 24 000 Impfstoff-Fläschchen abgefüllt und automatisch beschickt werden können. Viermal so viel wie bisher. Doch auch die jetzige Technik wird weiter gebraucht. Damit werden dann Impfstoffe für Tiere abgefüllt werden, mit der neuen Anlage Impfstoffe für Menschen, erklärte Axel Görtler, Herstellungsleiter bakterielle Impfstoffe.

Humanimpfstoffe gefragt

"Der Markt für Humanimpfstoffe wird steigen", sagt Andreas Neubert. Sowohl die Nachfrage nach Impfstoffen gegen Kinderkrankheiten als auch für therapeutische Zwecke werde sich vervielfachen, weshalb die 40-Millionen-Euro-Investition im Pharmapark gut angelegt sei. Bereits jetzt sind die Nachfragen so groß, "die Anforderungen so gewaltig", dass überlegt werde, es nicht bei dem jetzt geplanten Ausbau zu belassen. "Die Bauhülle haben wir schon größer geplant als notwendig", verriet Neubert.