Angriffe von Unbekannten Cyber-Attacke auf Portale vieler Kommunen - Auch Dessau-Roßlau meldet Störversuche
Am Dienstag waren zahlreiche Webseiten in Sachsen-Anhalt down. Was bislang bekannt ist.

Dessau-Rosslau/MZ. - Eine Serie von Cyberangriffen hat am Dienstag zahlreiche kommunale Internetportale in Sachsen-Anhalt vorübergehend lahmgelegt.
In Anhalt waren die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg betroffen. In der Dessau-Roßlauer Stadtverwaltung hatte die IT zwar Versuche festgestellt, die Webseite zu stören. Die blieben allerdings erfolglos. „Alle Bereiche auf den Seiten konnten problemlos gefunden und besucht werden“, sagte Dessau-Roßlaus Stadtsprecher Ralf Schüler.
In Anhalt-Bitterfeld konnten sämtliche digitalen Dienste nicht genutzt werden. Dazu gehörten Antragstellungen und das Herunterladen von Formularen. Am Mittwoch war die Störung wieder beseitigt.
Ziel der Angriffe war das zentrale Serviceportal eines externen IT-Dienstleisters, über das Bürger digitale Anträge stellen können. Es handelte sich bei dem Angriff um sogenannte DDoS-Attacken. Dabei wird eine große Anzahl an Anfragen gleichzeitig an einen Server geschickt, mit dem Ziel, diesen zu überlasten und dadurch unerreichbar zu machen.
Die Folgen waren verschieden. In Anhalt-Bitterfeld war die Webseite des Landkreises nicht mehr aufrufbar. „Sie hat sich gar nicht erst geöffnet“, so die Sprecherin. Grund war, dass der Landkreis die Webseite bei der betroffenen Merseburger Softwarefirma gespeichert hat.
Bei der Wittenberger Kreisverwaltung war die Internetseite zwar noch erreichbar, da diese nicht bei dem Dienstleister gespeichert ist. Doch auch in Wittenberg kam es laut dem Dienstleister zu Einschränkungen beim Zugang zu den digitalen Antragsdiensten. Der Abfluss von personenbezogenen Daten sei ausgeschlossen. Es habe sich ausschließlich um Überlastungsangriffe gehandelt.
Zur Abwehr seien kurzfristig Schutzmaßnahmen aktiviert worden, darunter temporäre Sperren auffälliger Zugriffe. Inzwischen seien die betroffenen Dienste wieder regulär erreichbar. Der Dienstleister stehe in engem Austausch mit den Ermittlungsbehörden. Zur Herkunft der Angriffe wurden keine Angaben gemacht.