Bürgerversammlung zu Grundschule Waldau Bürgerversammlung zu Grundschule Waldau: Einwohner wollen Standort nicht aufgeben
Bernburg-Waldau/MZ. - Rund 60 Einwohner von Waldau kamen zur Bürgerversammlung der Elterninitiative "Pro Waldau" in den Kammerhof an der Flutbrücke. Die Eltern kämpfen zurzeit mit einem Bürgerbegehren (die MZ berichtete) gegen Schulschließung. 3050 Bürger haben bereits für die Schule unterschrieben, so Mitinitiatorin Heike Schütz. Allerdings müssen es noch mehr Unterschriften werden, mahnte sie an. Erste Zählungen hätten nur rund 2750 gültige Stimmen ergeben.
Unterstützt wurde Frau Schütz in dieser Auffassung von Oberbürgermeister Helmut Rieche. "Sammeln Sie noch mehr Unterschriften, wie es weiter geht, wird die Bevölkerung zeigen", orientierte er schon jetzt auf einen Urnengang, der in der nächsten Stufe bei einem Bürgerentscheid angesagt ist.
Rieche wie auch CDU-Fraktionschef Detlef Mannich wiesen auf die zu geringen Schülerzahlen und damit verbundene Kosten für die Schulen hin. So stünden in den Grundschulen pro Schüler 2,5 Schulplätze zur Verfügung. Werde die Grundschule in Waldau nicht geschlossen, müsse es eine andere sein, argumentierte Mannich, der der Elterninitiative zugleich eine gute Vorbereitung der Versammlung und eine sachliche Diskussion bescheinigte.
Emotional reagierte Heike Schütz auf die angesprochenen Finanzprobleme der Stadt. Sicher habe auch sie schon in finanziellen Problemen gesteckt, ihre Kinder hätten jedoch immer bekommen, was sie gebraucht hätten. Und so dürfe man eben nicht bei den Kindern sparen und gerade die kleinen, wohnortnahen Schulen schließen.
Die Vorteile solcher Schulen und speziell der Waldauer hob Elternvertreterin Sandra Wolfram-Rieger hervor. So gebe es an der Schule weniger Sitzenbleiber, weil in kleinen Gruppen die individuellere Arbeit mit einzelnen Kindern besser gegeben sei.
Zugleich hob sie das integrative Schulkonzept hervor. So widme man sich auch Kindern, die psychiatrisch behandelt werden und ohne die gezielte Betreuung eine Lernbehindertenschule besuchen müssten. Und noch einen Fall schilderte die Elternvertreterin sehr anschaulich. So besucht ein Junge die Schule, der an der so genannten Glasknochenkrankheit leidet.
Da er auf Grund der Verletzungsgefahr nicht in die großen Klassenverbände großer Schulen darf, empfahl das Schulamt den Eltern des Jungen die Grundschule Waldau. Schließt die Schule, muss der Junge auf eine Spezialschule mit Internat. Aber gerade das, so Frau Rieger, hätten die Eltern nicht gewollt.
Auskünfte gibt "Pro Waldau" am Bürgertelefon dienstags und donnerstags von 18 bis 21 Uhr unter 03471/640816.