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Burganlage Gölzau Burganlage Gölzau: Freude auf drei Seiten

Von Heidi Jürgens 26.01.2004, 16:43

Weißandt-Gölzau/MZ. - Seitens des Landesamtes, so Mitarbeiter Cornelius Hornig gegenüber der MZ, sei man froh, hier eines der wenigen "obertägigen" Bodendenkmale dokumentieren zu können und damit dazu beizutragen, dieses Denkmal dauerhaft zu schützen. Und mehr noch. Bei Erdarbeiten, die im Laufe der Zeit folgen werden, könne man das Gelände gleich noch archäologisch "ein bisschen erforschen", um Aufschluss über das zu erhalten, was vor Jahrhunderten hier zu finden war. So erhofft man sich Einblicke in den Aufbau der ehemaligen Burg, die sich an der Nessel befand. Im Vorburgbereich, so Hornig, existiert eine mächtige mittelalterliche Kulturschicht. Und dass das Gelände bereits weit vor dem Mittelalter besiedelt war, geht aus Funden hervor, die auf die Jungsteinzeit datiert wurden. Dass seitens des Landesamtes nun die Vermessung stattgefunden hat, stimmt auch Andreas Siegl vom Förderverein und Bürgermeister Burkhard Bresch froh. Die Gemeinde, Eigentümerin der Fläche, benötigt die Vermessungsergebnisse als Grundlage zur weiteren Planung. Ein Nutzungskonzept für die gesamte Anlage ist bereits auf den Weg gebracht worden.

"Man muss Visionen haben", sagt Bresch, "zunächst soll das Gelände möglichst mit Hilfe einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in einen vernünftigen Zustand versetzt werden. Mauerfragmente und Turm sind dann zu sichern, und vielleicht kann sogar das ehemalige künstlich angelegte Inselchen, auf dem das im 18. Jahrhundert errichtete Schloss stand, wieder entstehen." Selbst wenn das alles noch Zukunftsmusik ist - wenigstens ein Rundweg sollte vielleicht schon bald entstehen können, denkt der Bürgermeister. Wo dann auch Bänke aufgestellt werden könnten.

Andreas Siegl vom Förderverein, der gemeinsam mit dem Bürgermeister zur Vermessungsstelle gekommen ist, zeigt sich auch sehr zufrieden. In gemeinsamen Aktionen hat man es bisher geschafft, etliches zu beräumen und das Burggelände in einen ansehnlichen Zustand zu versetzen. "Die Vermessung", so Siegl, "ist ja nicht nur Grundlage für die weiteren Planungen. Sie ermöglicht es auch, dass die Anlage bald anschaulich dargestellt werden und vielleicht auch ein Geländemodell entstehen kann."