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Berufsausbildung Berufsausbildung: Bildungszentrum Dessau feiert Jubiläum

Von sylke kaufhold 02.07.2015, 18:37
Trafen sich zum Plausch im „Grünen Klassenzimmer“: Die Ehemaligen Stephan Lysjakow , Christin Hoffmann, Janos Bucsi und Claudia Marhold (v.l.). Anlässlich des Jubiläums ihrer Berufsschule blickten sie auf ihre Ausbildungszeit zurück - und taten dies alle gern.
Trafen sich zum Plausch im „Grünen Klassenzimmer“: Die Ehemaligen Stephan Lysjakow , Christin Hoffmann, Janos Bucsi und Claudia Marhold (v.l.). Anlässlich des Jubiläums ihrer Berufsschule blickten sie auf ihre Ausbildungszeit zurück - und taten dies alle gern. lutz sebastian Lizenz

dessau - „Das hat sich alles ganz schön verändert hier“, sitzt Stephan Lysjakow gestern staunend im grünen Klassenzimmer auf dem Gelände des Bildungszentrums Dessau. Vor 14 Jahren, 2001, ging er als Schüler in der Weststraße 5 täglich ein und aus und erlernte den Beruf des Physiotherapeuten. Heute hat der 36-Jährige in der Dessauer Schloßstraße eine eigene Praxis und sagt von der Ausbildung, dass damit eine solide Basis gelegt worden sei, auf die er habe aufbauen können. Er schloss nach dem Berufsabschluss ein Studium der Physiotherapie an.

Staunen über die Veränderungen

Das grüne Klassenzimmer gab es 2001 noch nicht. Es wurde erst 2004 mit der Umgestaltung der Außenanlagen angelegt. Auch den Kunsthof mit der Galerie, den Werkstätten und der Kulturscheune kennt Stephan Lysjakow noch nicht. Auf der multifunktionalen Sportanlage hätte er auch gerne Sport getrieben, sagt er, doch die wurde erst 2010 gestaltet.

Auch Christin Hoffmann, Janos Bucsi und Claudia Marhold staunen, was sich auf „ihrem“ Schulgelände alles verändert hat, seitdem sie weg sind. Sie alle sind gestern gekommen, um bei einem Hoffest das 25-jährige Bestehen des Bildungszentrums Dessau zu feiern und gratulieren „ihrer“ Berufsschule von Herzen dazu. „Es war eine tolle Zeit hier“, kommen Christin Hoffmann und Janos Bucsi auch gleich ins Schwärmen. Die heutigen Erzieher haben 2012 ihre Ausbildung abgeschlossen und waren in einer Klasse. Beide sind sich einig, „die Zeit hier verging viel zu schnell“. Er habe noch nie so ein gutes Zeugnis gehabt wie hier, verrät Bucsi. Das hat Gewicht, denn für den 35-Jährigen war die Ausbildung zum Erzieher nach Koch und Mediengestalter die dritte Berufsausbildung. „Anfangs war es ganz schön schwer“, erzählt er, „zumal mir die Grundausbildung als Kinderpfleger oder Sozialassistent fehlte“.

Engagierte Unterstützung

Aber er hat sich durchgebissen. Auch mit Hilfe der Lehrer. „Wenn die gemerkt haben, man will, dann gab es vollste Unterstützung von ihnen. Und für unsere Probleme hatten die Lehrer immer ein offenes Ohr.“ Heute betreut Janos Bucsi in Griebo und Apollensdorf Jugendliche in zwei Jugendklubs. „Das ist ein Beruf mit Zukunft und ich habe den Bonus Mann“, weiß Bucsi, endlich am Ziel angekommen zu sein. Wie auch Christin Holzmann. Die 25-Jährige arbeitet als Streetworkerin des Internationalen Bundes in Wittenberg. „Das ist meins“, umschreibt sie ihre berufliche Tätigkeit. Und das Rüstzeug dafür habe sie im BZ erhalten. „Die Ausbildung hat mich gut vorbereitet“. Sie hebt vor allem die Praktika hervor, in denen sie sich ausprobieren konnten. „Daher wusste ich schon zeitig, dass die ganz Kleinen für mich nicht in Frage kommen.“

Chefin von zwei Mitarbeiterinnen ist inzwischen Claudia Marhold. Die Ergotherapeutin machte sich 2010 mit einer Praxis in Bernburg selbständig und eröffnete in diesem Jahr eine zweite in Großrosenburg. 2005 hat sie ihre Ausbildung am Bildungszentrum abgeschlossen und parallel eine Qualifizierung zum sozialpädagogischen Lerntherapeuten absolviert. „Das ist für mich heute Gold wert, denn hier nimmt der Bedarf unheimlich zu.“ Auch sie hebt den großen Praxisbezug der Ausbildung hervor. „So intensiv ist das an anderen Schulen nicht“, weiß sie aus ihrer Tätigkeit als Dozentin an einer Berufsfachschule in Aschersleben.

Obwohl die Schule und das Umfeld 2002, als sie begann, keinen so tollen Eindruck gemacht hätten, hatte sich Claudia Marhold dafür entschieden. „Ich wurde so herzlich begrüßt, da konnte ich nicht anders“, erinnert sich die 32-Jährige lächelnd. Und hat es nie bereut. „Es war eine tolle Ausbildung, die ich jedem empfehlen würde.“

Das Jubiläum war für alle vier auch willkommene Gelegenheit, mal wieder mit ihren alten Lehrern zu plaudern. „Hier ist es ja ein bisschen wie in einer großen Familie“, erklärt das Christin Hoffmann. (mz)

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