Baugeschichte Baugeschichte: 41 Meter hohe markante Gebäude
Die drei Y-Häuser entstanden in Dessau als 14-Geschosser auf der Basis der Typenserie P 2 nach den Entwürfen des Architekten und Mitarbeiters des damaligen VEB Hochbauprojektierung Halle, Wulf Brandstädter. Baubeginn des ersten Gebäudes war im Mai 1969. Ein weiteres Projekt von Y-Häusern, jedoch 11-geschossig, realisierte Brandstädter fast zeitgleich in Halle-Neustadt.
Erstmalig wurde bei diesem Bauvorhaben auch das Kellergeschoss aus vorgefertigten Teilen montiert. In einer Rekordzeit von nur drei Wochen wuchsen bereits im April 1970 der dritte und letzte Hochhaus-Gleitkern auf die Höhe von 41 Metern. Im Oktober 1971 waren die drei Gebäude fertiggestellt und wurden zur damaligen Zeit wegen ihrer zentralen Lage in der Innenstadt und ihrer Nähe zum Stadtpark zu einem der begehrtesten Wohnstandorte Dessaus.
In den drei Y-Häusern gibt es 267 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 15 650 Quadratmetern. Eigentümer war bis zum September die Dessauer Wohnungsbaugesellschaft, die eines der Gebäude, das schwer von einem Brand gezeichnet war, abreißen lassen wollte. Das Vorhaben sorgte in Dessau für einen Aufschrei. Schließlich fand das städtische Wohnungsunternehmen mit dem Dessauer Unternehmer Wilhelm Geissel doch noch einen Investor, der mit dem Kauf der Y-Häuser als einziger potenzieller Bewerber bereit war, eine von der DWG und dem Mieterbeirat entworfene Sozialcharta zu unterzeichnen. Diese Charta sichert den verbliebenen Mietern über 60 Jahre über das gesetzliche Maß hinaus ein lebenslanges Wohnrecht zu. Die Vereinbarung, die Bestandteil des Kaufvertrages ist, enthält darüber hinaus die Zusicherung, dass Mieterhöhungen im verträglichem Maß erfolgen und eine Luxussanierung ausgeschlossen ist. (AGE)