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Kurioses Hobby Mit Video: Barbie-Fan aus Dessau hat mehr als 600 Puppen im Wohnzimmer

Marion Denschel aus Dessau ist ein großer Barbie-Fan und nennt mehr als 600 Exemplare der bunten Plastikpuppe ihr eigen. Deren 65. Geburtstag war Grund für einen Besuch der Sammlung. Für die sie schon vor Gericht war und noch einen Wunsch hat.

Von Sylke Kaufhold Aktualisiert: 09.03.2024, 11:24
Marion Denschel teilt sich ihr Wohnzimmer mit mehr als 600 Barbiepuppen, die  sie  seit 30 Jahren sammelt.
Marion Denschel teilt sich ihr Wohnzimmer mit mehr als 600 Barbiepuppen, die sie seit 30 Jahren sammelt. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau/MZ. - Sie wird nicht älter, zumindest optisch nicht. Dabei feiert Barbie, die berühmteste Puppe der Welt, heute ihren 65. Geburtstag – und das gertenschlank, mit vollem Haar und völlig faltenlos. So manch gleichaltrige Dame dürfte neidisch werden.

 
Marion Denschel aus Dessau sammelt Barbies und gibt der MZ zum 65. Geburtstag der Kult-Puppe Einblicke in ihre Sammlung. (Kamera/Bericht: Thomas Ruttke, Schnitt: Torsten Grundmann)

Marion Denschel gehört nicht dazu. Was nicht verwundert, kommt die 62-jährige leidenschaftliche Barbie-Sammlerin ihrem Idol doch ziemlich nah: klein, zierlich, gertenschlank, modische Frisur. Das Aussehen und die Vielseitigkeit der Puppe faszinieren sie auch am meisten, erzählt sie. Marion Denschel teilt ihr Wohnzimmer mit 606 Barbie-Puppen. Die sitzen und stehen in zehn Vitrinen, auf Regalen und Schränken. Wachsen werde ihre Sammlung wohl nun nicht mehr, sagt sie. „Ich habe keinen Platz mehr.“

Schon als kleines Mädchen hatte die Dessauerin ein „Faible für schlanke Puppen“

Schon als kleines Mädchen hatte Marion Denschel ein „Faible für schlanke Puppen“, erzählt sie. Ein Exemplar nannte sie zu DDR-Zeiten ihr eigen. „Die habe ich benäht von oben bis unten, mit Stoffresten von einer Schneiderin.“ Ihre erste Barbie kaufte sie Jahre später, nach der Wende, „da war ich ja schon erwachsen“. Und damit war es um sie geschehen. „Das ließ mich nicht mehr los“, schaut sie stolz auf ihre Schätze.

Dort findet man durchaus auch bekannte Gesichter - Marylin Monroe, Scarlett O’Hara, Cher, Heidi Klum. Aber auch Tanzpaare, indische Bräute, Ballerinas.. Verona Pooth als Braut hat einen besonderen Platz. „Die habe ich mir anfertigen lassen“, sagt Marion Denschel. Glitzer, Glamour und pompöse Kleider – da wird die Dessauerin schwach. Deshalb steht noch eine Figur auf ihrer persönlichen Wunschliste: Helene Fischer bei ihrer Tour „Farbenspiel“ im gelben Kleid und goldenen Stiefeln.

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Die Braut Marion Denschel mit ihrem Bräutigam als Barbiepuppen
Die Braut Marion Denschel mit ihrem Bräutigam als Barbiepuppen
(Foto: Thomas Ruttke)

Übrigens, findet man auch die Sammlerin selbst als Barbie in der Sammlung. Sie hat sich von einer Barbie-Künstlerin als Braut, mit ihrem Bräutigam und dem schwarzen Cabriolet darstellen lassen. Den Vergleich mit dem Foto bestehen die Puppen mit Bravur.

Wieviel Geld die 62-Jährige in den 30 Jahren in die Sammlung gesteckt hat, vermag sie nicht zu sagen. Es gebe auch einige echte Sammlerstücke, für die sie einen mittleren dreistelligen Betrag bezahlt habe, sagt sie und nennt die Neptun Fantasy, die Starlight Splendor und Gold Barbie als ihre teuersten Stücke. Wo findet man diese Schätze? Im Internet, sagt Denschel. Teilweise kommen die Puppen dann sogar über den großen Teich, aus Amerika. Diese dann auszupacken, sei immer ein ganz besonderes Erlebnis für sie. „Da nehme ich mir ganz viel Zeit.“

Verona Pooth als Braut hat einen besonderen Platz in der Sammlung.
Verona Pooth als Braut hat einen besonderen Platz in der Sammlung.
(Foto: Thomas Ruttke)

Doch auch im Gerichtssaal endete ein Internetkauf für sie. Zwei bestellte Barbies hatte sie zwar bezahlt, aber sie waren von der deutschen Verkäuferin nicht geliefert worden. „Irgendwann, als ich mit einer Anzeige drohte, schickte sie mir ein paar billige Puppen, die habe ich dann mit zum Gericht genommen.“ Dort fand sie sich übrigens in Gesellschaft zehn weiterer Betrugsopfer wieder.

Natürlich hat sich die Dessauerin im Sommer den Barbie-Film im Kino angeschaut. Der sei grandios gewesen, findet sie. Sie hatte befürchtet, dass nur die kitschige rosa Barbie-Welt dargestellt werde, „aber es waren ernsthafte Probleme“. Das Filmauto mit den Barbie-Figuren des Filmes steht seit Weihnachten in einer ihrer Vitrinen.

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Die  dunkelhäutige Tänzerin  fasziniert mit ihrem Kostüm.
Die dunkelhäutige Tänzerin fasziniert mit ihrem Kostüm.
(Foto: Thomas Ruttke)

Marion Denschel empfängt in Barbie-Shirt und Barbie-Schuhen die Besucher der Mitteldeutschen Zeitung. „Den Spaß mache ich mir, wenn ich meine Sammlung zeige“, kommentiert sie die nachvollziehbar erstaunten Blicke. Ihre Begeisterung und Leidenschaft für die schlanken Plastikpuppen ist quasi aus jedem ihrer Sätze herauszuhören. Freude zu haben an dem, was sie tut, hat sich die 62-jährige Sammlerin offensichtlich zur Lebensmaxime gemacht. Denn mit ähnlicher Begeisterung erzählt die „Verkäuferin mit Leib und Seele“ auch von ihrer Tätigkeit im Lebensmittelmarkt im E-Center.