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Bandwurm in Blau für das Trinkwasser

Von Paul Spengler 02.06.2005, 16:05

Bernburg/MZ. - Nachdem in den vergangenen Wochen eine Schadstelle in der Trinkwasserleitung nur provisorisch repariert worden war, hatte sich der Wasserzweckverband "Saale-Fuhne-Ziethe" zu der umfangreichen Sanierung entschlossen. Unter vier Bewerbern wurde nach einer Ausschreibung eine Firma aus Zwickau für die Bohrungsarbeiten ausgewählt. Die Anschlussarbeiten erledigt ein heimisches Unternehmen.

Mitte der Woche begann die Zwickauer Spezialfirma zunächst mit der Pilotbohrung. Dabei wurde der Bohrkanal zwischen Teichweg und Friedhof II zunächst auf eine Weite von 140 Millimeter gebracht. Eine weitere Bohrung mit einer Stärke von 450 Millimetern sorgte dafür, den Verlauf der neuen Trinkwasserrohre so stark aufzuweiten, dass am Ende die die Rohre auch hindurch passen. Sicherheitshalber wurde noch eine dritte 450er-Bohrung durchgeführt, um das Risiko zu begrenzen, das durch den Schwemmsand im Bereich des Dükers nicht zu umgehen ist.

Um das Flussbett zu unterqueren, wurde ein so genannter Trihawk eingesetzt. Es handelt sich dabei um einen Bohrkopf mit drei Meißeln, der auf einer Fläche abgeschrägt ist. Bohrmeister Silvio Hoffmann kann damit den gewünschten Neigungsgrad mit Hilfe eines Receivers und eines Monitors einstellen.

"Die gesamten Baukosten belaufen sich auf rund 64 000 Euro", erklärt Harald Bock, der Technische Leiter des Wasserzweckverbandes. Allein 27 000 Euro kostet die Rohrverlegung. Bis zum 14. Juni soll die gesamte Baustelle beendet sein. Damit kann in wenigen Tagen der normale Flussverlauf der Fuhne wieder hergestellt werden.

Die überbrückenden Röhren, die mit einem Kran in das Bachbett verfrachtet worden waren, werden wieder entfernt. Im Vergleich zu DDR-Zeiten, als noch 400er Rohre verwendet wurden, reichen heute übrigens Rohre mit geringerem Durchmesser. "Damals hatten wir noch einen Trinkwasserbedarf von 550 Kubikmeter pro Stunde, heute reichen maximal 350 Kubikmeter pro Stunde", erklärt Bock.