Bach-Tage und Bach-Nacht mit besonderem Anstrich
Köthen/MZ. - Dann nimmt der Münz-Macher den Silberling in die Hand und prüft: Siehe da, ein Eckchen fehlt noch am Bach-Bildnis, das die eine Seite der Münze ziert. Also wird die fast fertig geprägte Münze nochmals auf die Presse gelegt, genau so, wie zuvor, damit keine doppelten Konturen entstehen. Wieder setzt Gerd Teuchler die Spindel in Bewegung , dann ist es geschafft. Eine neue Münze ist entstanden - vorn mit dem Abbild des Bachdenkmals, hinten mit dem des Schlosses.
Die Münzprägerei war eines unter mehreren Angeboten, das den Bachfesttagen im Rahmenprogramm in diesem Jahr einen besonderen Reiz verlieh. Die Köthen Marketing GmbH hatte mit ihren Offerten - dazu gehörten die in historischen Kostümen umher gehenden Vertreter der Bachzeit ebenso wie das Zelt auf dem Schlosshof, in dem man in einer Retrospektive eine Reihe von Filmen sehen konnte, die in unterschiedlichsten Beziehungen zu dem großen Komponisten stehen, dessen sechsjähriges Wirken in Köthen Anlass zu den Bachfesttagen ist.
Den Besuchern von nah und fern kamen diese Zusatz-Angebote wohl ausgesprochen recht. Insbesondere auch die Stadtführungen, bei denen die kostümierten Vertreter der Bachstadt zahlreichen Gästen die Geschichte Köthens und insbesondere natürlich auch das Wirken von Bach nahe brachten, fanden viel Zuspruch. Dass in der Stadt immer wieder Männer und Frauen in historischen Gewändern umgingen, dass neben dem Münzpräger auch ein Zinnfigurenhersteller sich Bach als Motiv ausgesucht hatte, dass Musiker, in diesem Fall die Gruppe Rustica, musizierend durch die Straßen zogen, dass Puppenspieler Karlheinz Klimt sogar eine Bach-Puppe auftreten ließ - das hat der Stadt doch ein besonderes Flair verliehen.
Am Abend dann zog es das Bach-Volk in Richtung Schlosshof, wo die Bachnacht gefeiert wurde. Nach dem Konzert im Spiegelsaal und Stücken des Schloss-Consortiums im Schlosshof gab es noch ein Feuerwerk, an dem der Meister, hätte er es erleben können, sicher auch seine Freude gehabt hätte.
