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Autobahn 14 Autobahn 14: Polizei bricht Lanze für Brummis

Von Andreas Braun 08.02.2002, 14:45

Dessau/Bernburg/MZ. - Ein Lanze für die Brummifahrer brach die Autobahnpolizei Dessau. Sie sind nicht die Hauptursache der Unfälle im vergangenen Jahr. Bei knapp 22 Prozent der Unfälle auf der A 14 waren Lkw die Verursacher. Das, so Klaus Gude, Leiter Verkehrsdienst, sie ein normaler Schnitt. Auf der A 9 liegt der Anteil im Bereich der Dessauer Autobahnpolizei bei rund 20 Prozent. An den tödlichen Unfällen war kein Lkw beteiligt.

Hauptunfallursachen seien eindeutig unangemessene Geschwindigkeit und nicht Einhalten des Sicherheitsabstandes. Dem trete man mit gezielten Aktionen entgegen. So kommen sowohl Geschwindigkeitsmessgeräte wie auch Fahrzeuge zum Einsatz. Mit dem Video-Kontroll-System kann man sogar Dränglern auf die Pelle rücken. Hier, so Gude, zeige das Video nicht nur die gefahrene Geschwindigkeit, sondern auch den Abstand. Ebenso könne festgestellt und dementsprechend auch geahndet werden, ob gegen das Handy-Verbot oder die Anschnallpflicht verstoßen werde.

Erstmal wurde am Donnerstag die Unfallstatistik für den kompletten Abschnitt zwischen Halle und Anschlussstelle Calbe der A 14 für ein ganzes Jahr vorgestellt. Es gebe keine Besonderheiten, meinte Heinz Lindner, Leiter der Autobahnpolizei. Zwar habe man keine Vergleichszahlen für diesen Abschnitt, aber gemessen an Autobahnen mit ähnlichem Verkehrsaufkommen zeichne sich ab, dass es keine gravierenden Unterschiede gebe. Nach Angaben des Autobahnamtes rollen auf das Jahr gerechnet täglich 31 000 Fahrzeuge über die A 14. Die Zahl resultiert aus einer Zählung Ende 2001 an der Saalebrücke Großwirschleben. Der Anteil der Lkw wird mit 24 Prozent angegeben, was im Verhältnis zu anderen Autobahnen am oberen Level liegt.

793 Unfälle ereigneten sich im vergangenen Jahr auf der A 14, 962 auf der A 9 im Bereich der Autobahnpolizei Dessau. Je fünf Personen starben auf den Autobahnen.

"Wir haben durch die A 14 fast hundert Prozent mehr Autobahn, für die wir zuständig sind", macht Lindner deutlich. Aber die Unfälle nahmen nur um 65 Prozent zu. Das sei zwar rein statistisch, aber mache klar, dass das Unfallaufkommen insgesamt gesunken sei.

Gestiegen sei hingegen der Anteil der Autobahnunfälle an den gesamten Unfällen im Bereich der Polizeidirektion. Lag der Anteil im Jahr 2000 bei sechs Prozent, so erhöhte er sich im letzten Jahr auf rund 9,5 Prozent. Das sei eine Konsequenz der Freigabe der A 14, so Gude, die für Entlastung der Straßen in den Regionen Bernburg und Köthen sorgte. Vor allem das Verkehrsaufkommen in Bernburg sei gesunken, weil der Fernverkehr die Stadt umfährt.