900 Waffen in Dessauer Wohnung gefunden 900 Waffen in Dessauer Wohnung gefunden: Verhandlung gegen 56-Jährigen platzt erneut

Warburg/Dessau - Über drei Jahre nachdem ein Spezialeinsatzkommando die Dessauer Wohnung eines 56-Jährigen gestürmt und 900 Waffen sowie zwei Tonnen Munition gefunden hatte, konnte dem Mann immer noch nicht der Prozess gemacht werden - er ist wiederholt nicht vor Gericht erschienen. Nun wurde ein Haftbefehl gegen ihn beantragt.
Wie der WDR berichtet, sollte die Verhandlung gegen den Waffennarren mit Hauptwohnsitz in Nordrhein-Westfälischen Borgentreich eigentlich am Donnerstag vor dem Warburger Amtsgericht stattfinden. Ihm wird vorgeworfen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben.
Der 56-jährige erschien aber nicht und übersandte nur eine zwei Wochen alte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Die Staatsanwaltschaft hat daraufhin einen Haftbefehl beantragt.
Bereits im Januar soll der 56-Jährige zu einem ersten Verhandlungstermin nicht erschienen sein
Bereits im Januar soll er zu einem ersten Verhandlungstermin nicht erschienen sein. Ein damals ausgestellter Haftbefehl wurde allerdings vom Landgericht Paderborn wegen unverhältnismäßiger Härte widerrufen.
Anfang Februar 2017 hatte die Polizei die Wohnungen des Mannes in Borgentreich und Dessau durchsucht und war auf über 900 Waffen und insgesamt 2,2 Tonnen Munition gestoßen.
Die Aufarbeitung das Falls hatte sich als sehr aufwendig und zeitintensiv herausgestellt
Dem Mann wird vorgeworfen, Waffen und Munition zwar legal als Sammler und Jäger erworben zu haben, diese jedoch nach dem Entzug der waffenrechtlichen Erlaubnis Anfang 2016 nicht abgegeben zu haben. Der Mann war daraufhin untergetaucht und zwischenzeitlich von der Polizei vorläufig festgenommen worden.
Die Aufarbeitung das Falls hatte sich als sehr aufwendig und zeitintensiv herausgestellt. „Die Zuordnung der gefundenen Waffen und Waffenteilen gestaltete sich auch deshalb schwierig, da Waffen zum Teil auseinandergebaut waren und einzelne Teile zugeordnet werden mussten“, sagte Andreas von Koß, damaliger Sprecher des Landeskriminalamtes in Magdeburg. (mz)