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9. Stadtfest in Aken 9. Stadtfest in Aken: Großer Bahnhof auf dem Markt

Von Wladimir Kleschtschow 17.08.2003, 17:19

Aken/MZ. - Die Veranstalter hatten ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Tanz und Musik, Sport und Einblicke in die Geschichte, traditionelles Handwerk und Attraktionen für die Kinder - da mussten die Besucher den Veranstaltungsplan schon ganz genau studieren, um keinen der Höhepunkte zu verpassen.

Die offizielle Eröffnung war bereits am Freitag. Aber erst mit dem Stadtumzug am Sonnabendnachmittag breitete sich die Festtagsstimmung im vollen Maße auf dem Marktplatz und dessen Umgebung aus. Insbesondere in den Straßen, durch die die bunte Kolonne zog, wollten die Einwohner erst das Spektakel von ihren Fenstern aus verfolgen, bevor sie selbst auf den Weg in das Stadtzentrum begeben.

Die Elbstraße, die Burgstraße, schließlich die Köthener Straße - viele Fenster entlang der Route waren offen, auf etlichen Fensterbrettern lagen Kissen für die Ellenbogen: Ein bisschen Komfort musste schon sein. Aus einem der Fenster in der Köthener Straße schaute zwischen einer Frau und einem Mann sogar ein schwarzer Pudel heraus und schien seinen Spaß an der Veranstaltung zu haben.

Angehörige des Schiffervereins "Kehrwieder", des Männerchors Aken, des Kanu-Clubs und der Feuerwehr marschierten in zünftiger Kleidung, die "Melonas" und der Rosenburger Fanfarenzug gaben den Rhythmus an. Mit in der Kolonne fuhren bunt geschmückte Fahrzeuge örtlicher Unternehmen und ein Pferdewagen vom Geflügelzuchtverein mit einigen Mitgliedern und sogar einem Hühnerpaar drauf.

Auf der letzten Strecke der Route vor dem Marktplatz war die Kolonne deutlich länger, als beim Start. Hunderte Akener und Gäste der Stadt schlossen sich ihr an. Auf einmal war auf dem Markt ein Riesenbahnhof. Im Vorteil waren nun diejenigen, die sich rechtzeitig Plätze auf den Bänken vor einer großen Bühne gesichert hatten. Bequem im Schatten sitzend konnten sie nun - mit einem Glas Bier oder einer Tasse Kaffee vor sich auf dem Tisch - dem Programm von "Fritz Buschners Showband" und der Tanzgruppe des Musikvereins Aken zuschauen.

Lebhaft ging es rund dreißig Meter von der Bühne entfernt zu, wo Michael Zelinka und Sigurd Wissel mit einem historischen Fallhammer Gedenkmünzen prägten. Aus einer Höhe von etwa 1,5 Meter ließen sie den mehr als sieben Kilo schweren Hammer auf einen Rohling aus Zinn, Bronze oder Silber fallen. Fertig war eine Gedenkmünze, auf der die St. Nikolai-Kirche der Stadt zu sehen ist und die Aufschrift 9. Stadtfest Aken. 2,50 Euro für Zinn, vier Euro für Bronze oder 23 Euro für das Edelmetall Silber - jeder konnte sich eine Gedenkprägung anfertigen lassen. Der Erlös dient der Finanzierung des Stadtfestes.

Nicht unbemerkt blieben auch Reinhard Böttcher und Volker Schwarzkopf von den "Akener Bierstuben" mit ihrem Räucherofen, in dem an die 40 ausgesuchte Forellen hingen. Angelockt durch den typischen Geruch, warteten etliche Passanten, bis die Fische gar waren. Dann stand eine kleine Schlange am Stand. Böttcher und Schwarzkopf beantworteten auch Fragen zum Thema "Räuchern". Nur das Rezept der Salzlösung, in die die Fische 12 Stunden vor dem Räuchern eingelegt werden, konnte ihnen keiner entlocken: Betriebsgeheimnis.

Viele Besucher des Festes pendelten an diesen Tagen zwischen dem Stadtzentrum und der Elbe. In der Flussnähe fanden zahlreiche Sportveranstaltungen statt, darunter Fußballspiele. Ebenfalls im Elbe-Sportpark gab es eine Schauvorführung des Hundesportvereins.

Auf dem Fluss selbst verfolgten Wassersportfreunde eine kleine Achter-Regatta mit Teilnehmern aus Aken, Dessau und Roßlau. Zur großen Freude der Zuschauer wurde die Akener Besatzung mit fast einer ganzen Bootslänge Vorsprung Sieger.

Das Programm des Festes ließ kaum Wünsche offen. Das sagten fast alle Besucher, die von der MZ gefragt wurden. Auch Kerstin Hummel aus Berlin fand das Programm schön. Die aus Aken stammende Frau kam mit ihren beiden Söhnen Niklas und Marlon zum Stadtfest. Das Angebot für die Kinder sei jedoch etwas enttäuschend, so Frau Hummel. Bei dem angekündigten großen Kinderfest mit den "Boanas" im Hof der Nolopp-Schule habe es nur eine Hüpfburg gegeben.

Offenbar hat die Familie weitere Kinderanimationen in der Köthener Straße übersehen. Sehr angetan waren die beiden Jungs aus Berlin allerdings von einem jungen Albino-Python - der zweiten Attraktion an der Nolopp-Schule. Und später konnten Kinder auch auf dem Schulhof ihre Gesichter bunt bemalen lassen.