Zuständigkeit für vermülltes Gelände Zuständigkeit für vermülltes Gelände: Brand im Zscherndorfer Weg in Bitterfeld scheucht Ämter auf

Bitterfeld - Das Feuer ist aus, der Rauch ist verzogen und die Freiwilligen Feuerwehrleute haben den Platz am Zscherndorfer Weg verlassen.
Sie gehen wieder ihrer geregelten Arbeit nach bis es vielleicht wieder heißt: Es brennt im Zscherndorfer Weg. Ganz so abwegig ist das nicht. Seitdem im Jahr 2014 die Insolvenzverwaltung für das Gelände der ehemaligen Firma wegen Verkaufs abgegeben wurde, hat sich quasi nichts getan.
Das Grundstück ist vermüllt, die Brandgefahr groß. Und sowohl das Ordnungsamt der Stadt Bitterfeld-Wolfen als auch das Umweltamt des Landkreises hatten das Problem auf dem Schirm.
„Die Vermüllung ist dem Ordnungsamt schon seit längerem bekannt“
Auf Nachfrage teilt die Stadt mit: „Die Vermüllung [...] ist dem Ordnungsamt schon seit längerem bekannt. Der Sachverhalt wurde zuständigkeitshalber an das Umweltamt des Landkreises Anhalt-Bitterfeld zur weiteren Bearbeitung weitergeleitet.“ Von dort war allerdings keine Stellungnahmen zu bekommen. Auch über den Eigentümer oder die Besitzverhältnisse des Grundstücks, auf dem in der Nacht zu Montag eine alte Halle abgebrannt war, hüllen sich sowohl Stadt als auch Landkreis in Schweigen.
Für die Frauen und Männer, die sich Tag und Nacht um die Sicherheit der Bevölkerung kümmern, dürfte das eine Enttäuschung sein. Zu gut haben sie noch den Großbrand beim Entsorger Fehr in Wolfen im August des Jahres 2017 in Erinnerung, der immer noch keinen für alle nachvollziehbaren Abschluss gefunden hat.
Kriminalpolizei sieht derzeit hohe Wahrscheinlichkeit für Brandstiftung
Für die Kriminalpolizei steht übrigens so gut wie fest, dass es sich bei dem jüngsten Feuer im Zscherndorfer Weg um Brandstiftung handelt. Technische Defekte könnten ausgeschlossen werden, da alle Energieträger schon längere Zeit nicht mehr angeschlossen seien. „Wir werden das Gebäude nach verwertbaren Spuren untersuchen, wobei in dem Chaos nicht viel Hoffnung besteht, etwas zu finden“, sagt Brandursachenermittler Uwe Limbach.
Fest steht aber, dass bei dem Brand und der Nachsorge wegen immer wieder aufflammender Glutnester dutzende Feuerwehrleute stundenlang nachts und am Tage im Einsatz waren. (mz)