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Zucht von Rassetieren Zucht von Rassetieren: Erstmals wieder Schau in Bobbau

Von Dieter Maertins 27.10.2002, 18:02

Bobbau/Greppin/MZ. - Dabei erlebte Bobbau eine Premiere. Erstmals seit der Wende wagte sich der Geflügelzuchtverein Bobbau in seinem Heimatort an die Öffentlichkeit und richtete gemeinsam mit dem Geflügelzuchtverein Jeßnitz eine Schau aus. In der Dorfstraße war so gleich die Kreisjunggeflügelschau 2002 zu bewundern. "Großartig, endlich", entfuhr es einem scheinbar überaus glücklichen Bürgermeister Dieter Ullmann. 92 Züchter aus dem ganzen Landkreis Bitterfeld, darunter auch acht Jugendliche, stellten ihre Tiere vor. Mehr als 640 Enten, Hühner, Zwerghühner und Tauben waren zu bewundern. Wie Lothar Schecke vom Bobbauer Verein berichtete, waren darunter auch so seltene Tiere wie die Seidenhühner oder Tiere, die auf der Roten Liste bedrohter Rassen stehen wie Dorking, bergisches Zwerghuhn oder Sumatra.

Einer der Aussteller war Marcel Dittrich. Der 14-jährige Bobbauer ist erst seit einem Jahr Mitglied im Verein. "Tiere haben mich schon immer interessiert", sagt er. Und so fasste er vor Jahresfrist, als ihm Sckecke zufällig über den Weg lief, den Entschluss, es mit der Rassegeflügelzucht zu versuchen. Ihm haben es die Gelben Zwerg-Orpingtons angetan. Und die scheinen bei ihm in guten Händen, denn eines seiner Tiere bekam das Prädikat "Hervorragend", nach dem "Vorzüglich" das Zweithöchste, was ein Züchter auf Ausstellungen erreichen kann. Insgesamt wurden in Bobbau fünfmal "Vorzüglich" und 14 mal "Hervorragend" vergeben, was für Schecke eine ausgezeichnete Bilanz ist. "Vorzüglich" konnten Klaus Michalek, Eveline Sommer, Karl-Heinz Kiekisch, Günther Heilemann und Hans-Adolf Wolter mit nach Hause nehmen.

In der Fechthalle Greppin wurden am Wochenende die Champions gekürt. Aber nicht die mit Florett, Degen oder Säbel, sondern die Champions der Kreismeisterschaft des Deutschen Kanarienzüchterverbandes Landkreis Bitterfeld. Der Verein, dem gegenwärtig 14 Mitglieder angehören - darunter zwei jugendliche Züchter -, feierte im vergangenen Jahr seinen 70. Gründungstag.

Wie Harry Sommer berichtete, seien in den Volieren rund 120 Bewertungstiere zu sehen. Unter ihnen mussten die Juroren die Champions im Einzel und in der Kollektion herausfinden. Am besten schnitten in Greppin Reinhard Belde, Joachim Schuster, Thomas Wehde und Olaf Stenschke ab.

So unterschiedlich die züchterischen Anforderungen beider Ausstellungen auch waren - eines hatten sie gemeinsam. Sie wären ohne die Unterstützung anderer kaum zustande gekommen. In Bobbau war es die Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen, die die Ausstellungsräume zur Verfügung stellte. Und in Greppin öffnete Bürgermeister Joachim Schunke den Kanarienzüchtern die Fechthalle. Sommer hofft, dass dies nicht einmalig bleibt, denn im nächsten Jahr wollen die Kanarienzüchter des Kreises Bitterfelder die Landesmeisterschaft hierher holen.