Wohlfühl-Atmosphäre für alle
BITTERFELD/MZ. - Maxi und Luca genießen die ersten Massagegriffe ihre jungen Lebens. Das Mädchen und der Junge sind zwei von 470 bisher in diesem Jahr im Gesundheitszentrum Bitterfeld / Wolfen geborenen Kinder.
Sie sind noch unzertrennlich, der Stolz ihrer Eltern, halten sie aber auch gehörig auf Trapp. Maxi und Luca sind Zwillinge, eines von zwei Zwillingspaaren, die 2008 in Bitterfeld das Licht der Welt erblickten. In der Physiotherapie des Klinikums hat ihre Mutter sie zur Massage angemeldet. Ein Angebot, das für Babys seit einigen Jahren besteht. Jana Seelig ist selbst Physiotherapeutin und weiß um die Vorteile der Behandlung. "Das Kind fühlt sich wohl dabei, außerdem entsteht eine besondere Form der Harmonie zwischen Mutter und Kind", erklärt sie.
Was für sie beruflicher Alltag ist, wird anderen Müttern während der Termine vermittelt. Maxi und Luca sollen jetzt auch lernen, noch besser mit anderen Kindern zu kommunizieren und sich im Wasser zu bewegen. Sie sind die nächsten Teilnehmer am so genannten Babyschwimmen.
"In unserem Klinikum legen wir sehr viel Wert auf eine ganzheitliche Betreuung der Kinder", sagt Dr. Thomas Beier. Er ist Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und spricht vom Kompetenzteam, das aus Geburtshelfern, Kinderärzten, Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Physiotherapeuten besteht.
"Unser Plus ist natürlich auch, dass wir mit allen Fachrichtungen im Haus unkompliziert zusammenarbeiten können. Auch die Tatsache, dass 24 Stunden am Tag im Bereich der Neugeborenenstation ein Kinderarzt vor Ort ist, hebt uns deutlich von anderen Einrichtungen vergleichbarer Größe ab."
Eine eigene Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist nicht typisch in kleineren und mittleren Krankenhäusern. Das legt Beier den Eltern - auch den werdenden - immer wieder nahe. Schon auf der Neugeborenenstation würde die kinderärztliche Betreuung zum Standard gehören, erläutert er. Visiten und Vorsorgeuntersuchungen wie Ultraschalluntersuchungen des Schädels, der Nieren und der Hüfte sowie der Hörtest durch die Spezialisten der Kinder- und Hals-Nasen-Ohren-Klinik sind für ihn ungemein wichtig, geht es doch um die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Erkrankungen. Was für ihn ebenfalls zum Vorteil gereicht: das Bitterfelder Klinikum verfügt neben dem fachlich bestens geschulten Personal auch über eine sehr gute technische Ausstattung.
Ganzheitliche Betreuung macht im Gesundheitszentrum nicht halt bei Maxi und Luca. Ihre fünf Jahre junge Schwester Lara hat die Schulbank gedrückt, um fit zu sein für Mamas Nachwuchs. Der Geschwisterchenkurs wird von den Kinderkrankenschwestern angeboten, er soll die Kinder auf die bald veränderte Situation in der Familie vorbereiten.
Hebammen nehmen sich indes der werdenden Eltern an. Sie laden zu geburtsvorbereitenden Kursen ein. "Aber sie betreuen die Mütter auch nach der Geburt", so Beier. Wochenbettbetreuung zu Hause, Rückbildungskurse und auch die Krabbelgruppe finden immer mehr Anklang. "Die Mütter sollen auch die Möglichkeit haben, zu fragen, sich mit anderen auszutauschen", sagt Roma Bender, die leitende Hebamme des Bitterfelder Klinikums.
In Bitterfeld ist auch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) angesiedelt, in diesem ist eine Praxis für Kinder- und Jugendmedizin integriert. "Natürlich stehen wir jedem Patienten offen", bestätigt Thomas Beier. Aber er weist auch darauf hin, dass das MVZ nicht die einzige Adresse in Sachen Kinderbetreuung ist. "Wir arbeiten wirklich sehr eng mit den niedergelassenen Kollegen zusammen. Es ist und bleibt am Ende eine Entscheidung der Eltern, wohin sie mit ihren Kindern gehen." Für Maxi und Luca ist das jedoch derzeit nicht das wichtigste Thema. Sie fühlen sich wohl und genießen sichtlich die Massage.