Wer suchet, der findet Wer suchet, der findet: 200 Fundstücke sind 2020 im Bitterfelder Fundbüro gelandet

Bitterfeld - 2020 war vielleicht auch das Jahr der Sucher, aber auch Finder, schätzt Sandra Schmidt ein. Denn fast ein Drittel mehr Fundstücke als im Jahr zuvor - nämlich 200 - wurden abgegeben und von ihr katalogisiert.
Das vergangene Jahr war eben speziell - für alle - auch für die Verwaltungsfachangestellte Sandra Schmidt. Was auffiel: Die Zahl der aufgefundenen Fahrräder im Stadtgebiet von Bitterfeld-Wolfen habe sich verdoppelt. 60 Zweiräder wurden als Fundsachen deklariert, informiert die Verwaltungsfachangestellte.
Generell gilt übrigens: Nach Ablauf von sechs Monaten könnte der Finder das Fundstück bekommen, wenn er sein Interesse schriftlich angemeldet hat und sich der Besitzer während dieser Zeit nicht mehr meldet, erläutert die Verwahrerin verlorener Dinge.
Wird ein Fahrrad vermisst, frage die Polizei im Fundbüro nach, ob es sich dort befindet
Bei aufgefundenen Fahrrädern gebe es im übrigen eine intensive Zusammenarbeit mit der Polizei. Wird ein solches Gefährt zum Fundbüro gebracht, erfolgt das Abgleichen der Rahmennummer sowie der Daten von Diebstahlsanzeigen.
Umgekehrt sei es ähnlich, so Schmidt: Wird ein Fahrrad vermisst, frage die Polizei im Fundbüro nach, ob es sich dort vielleicht schon befindet. Am Wochenende aufgefundene Sachen würden ohnehin bei der Polizei abgegeben und später dem Fundbüro überstellt. Wer etwas vermisst, kann dort jederzeit eine Verlustanzeige aufgeben.
Dabei werden neben Adresse und Telefonnummer vor allem solche Dinge wie Tag, Uhrzeit und Ort des Verlustes angegeben und ob das jeweilige Teil verloren oder gestohlen wurde. Doch im Jahr 2020 war vieles anders. Gesundheit geht vor. Und so wurden die beliebten Versteigerungen, die jährlich in der Tiefgarage des Bitterfelder Rathauses stattfanden, ins Internet verlegt.
Man plane zweimal im Jahr Versteigerungen via Internet - im Frühjahr und am Jahresende
Das werde sich auch sobald nicht ändern, blickt Sandra Schmidt in die nahe Zukunft. Man plane zweimal im Jahr Versteigerungen via Internet - im Frühjahr und am Jahresende. Die Auflistung zur Versteigerung finden interessierte Bürger künftig unter www.bitterfeld-wolfen.de und dem Stichwort „Fundsachen“.
Was im vergangenen Jahr wahrlich nicht zu übersehen war, ist eine elf Meter lange Leiter, die ein ehrlicher Finder an Sandra Schmidt übergab. Auch ein Mini-Motorrad fuhr vor. Nach den Fahrrädern steht immer noch die Schlüsselfrage. Etwa 40 davon suchen noch ihre Besitzer.
Mit dem Verlust verbinde sich noch viel Lauferei
Sogar komplette Schlüsselbunde verwahrt die städtische Mitarbeiterin, aber auch persönliche Unterlagen wie Ausweise oder Führerscheine. In glückliche Gesichter schaut sie bei der Übergabe, wenn jene zu ihr kommen, die all dies verloren glaubten. Denn mit dem Verlust verbinde sich noch viel Lauferei, weiß sie.
Sandra Schmidt weist darauf hin, dass Finder und jene, die etwas verloren haben, gebeten werden, sich telefonisch im Fundbüro anzumelden. Dies erfordern derzeit noch die Corona-Schutzmaßnahmen. (mz)
Das Fundbüro der Stadt Bitterfeld-Wolfen ist unter der Telefonnummer: 03494/6660525 erreichbar. Es wird um eine Anmeldung gebeten.
