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Weg über Zeitarbeit in einen festen Job

Von Christine Krüger 22.05.2007, 16:41

Bitterfeld/MZ. - Dann kam die Nachricht von der Arge, dass sie für eine Trainingsmaßnahme vorgesehen ist, die sie für die Zeitarbeit-Firma Randstad fit machen soll. "Das ging alles relativ schnell", sagt die Wolfenerin. "Für mich sehe ich das als eine Chance, wieder Arbeit zu bekommen. Offen bin ich für vieles. Ich muss Geld verdienen." Immerhin: Die Anstellung bei Randstad zunächst als so genannter Leiharbeiter bietet zumindest die Chance auf einen dauerhaften Job. Die Vermittlungsrate liegt derzeit nach Angaben des Unternehmens bei 30 Prozent.

Bei der Bitterfelder Firma Abasys, ein IT- und Seminaranbieter, hat Annett Wittig ein einwöchiges, intensives Bewerbungstraining absolviert. Dazu gehörten verschiedene Eignungstests, Assessment-Center, persönliche Gespräche und anderes mehr. Pro Kurs, erklärt Abasys-Teamleiterin Steffi Alsleben, nehmen 18 bis 20 arbeitslose Frauen und Männer teil.

Derzeit läuft der vierte Kurs des von der Arge, Abasys und Randstad im April gestarteten Integrationsprojektes. "Ziel ist es, so viele Leute wie möglich erstmal wieder in Beschäftigung zu bringen. Und von da aus kann man weiter sehen, die Möglichkeit sozusagen als Job-Sprungbrett erkennen", so Alsleben. Einen großen Vorteil sieht sie darin, zunächst in verschiedenen Firmen Berufserfahrung gewinnen zu können. Bisher, stellt sie fest, seien über die Hälfte der Seminarteilnehmer zum Gespräch zu Randstad eingeladen worden.

Ganz einfach, sagt Annett Wittig, ist der Seminar-Alltag nicht. Das bestätigt Trainer Harald Burgahn. "Es ist natürlich alles ganz komprimiert. Für manchen Teilnehmer ist das Stress. Doch haben die, die interessiert sind, oft auch ein Erfolgserlebnis, wenn sie ihre Eignungen und Fähigkeiten erkennen, wenn sie merken, sie können die Anforderungen erfüllen."

Auch für die Trainer sind die Anforderungen hoch. Schließlich, meint er, ist eine Woche eine kurze Zeit, um jemanden motivieren und einschätzen, mit ihm arbeiten zu können. "Man merkt aber schon, ob sich jemand für was interessiert", sagt der erfahrene Pädagoge. "Bei den meisten ist der Wille da."

Mit rund 44 000 Mitarbeitern, rund 420 Niederlassungen in über 220 Städten ist Randstad nach eigenen Angaben der führende Personaldienstleister in Deutschland.