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Warnstreik legt Produktion bei SIG Combibloc lahm

Von Markus Wagner 04.04.2005, 16:01

Wittenberg/MZ. - "Es gibt zwei Gründe für den Streik", sagt die hallesche Fachbereichssekretärin bei verdi, Karin Marschallek. Zum einen sei nach wie vor kein neuer Manteltarif abgeschlossen, zum zweiten begännen am Dienstag die Lohntarifverhandlungen mit dem Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV), bei dem verdi eine Erhöhung um 3,7 Prozent fordert.

Dass es ausgerechnet Combibloc treffe, habe ebenfalls eine Bewandtnis. "SIG ist ein sehr großes Unternehmen, das im Arbeitgeberverband eine bestimmende Position innehat", so Frau Marschallek. Deshalb war am Montag nicht nur das Wittenberger, sondern auch das Werk in Linnich bestreikt worden.

Die Wittenberger Mitarbeiter treibt vor allem die Sorge wegen des Manteltarifs vor die Tore. Sie fürchten eine 40-Stunden-Woche (statt bisher 36) und den Sonnabend als Regelarbeitstag ohne Aufschläge. "Vier Stunden mehr Arbeit in der Woche gefährden sieben bis zehn Arbeitsplätze", rechnet der stellvertretende Betriebsratsvorsitzender Falk Bierstedt vor. Sollte der Manteltarif nicht abgeschlossen werden, drohe zudem ein Ende der Wittenberger Tarifergänzung. In der waren den Arbeitnehmern für die Einführung der Sieben-Tage-Woche die Standortsicherung und ab 1. Januar 2006 die 35-Stundenwoche zugesichert worden. Welche Auswirkungen der Streik für SIG hat, konnte das Unternehmen am Montag noch nicht beziffern.