Visionen für das Jahr 2030
Wolfen/MZ. - Aus der Fusion der fünf Kommunen ergäben sich zudem ganz neue Aufgaben. "Die Stadt muss sich neu erfinden", sagte Stein am Donnerstag in einem Pressegespräch, in dem die Netzstadtforen vorgestellt wurden.
Als Beispiel dafür nannte Oberbürgermeisterin Petra Wust den neuen Stadtkern, der noch geschaffen werden muss. Und es sei zu ermitteln, wo die Stadt schrumpft und wo sie wächst, welcher Bedarf sich aus dem Wirtschaftswachstum ergibt, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, damit sich junge Leute in Bitterfeld-Wolfen ansiedeln. Das IBA-Thema Stadtumbau sei deshalb genau das Thema von Bitterfeld-Wolfen. Nirgendwo könne der Wandel 2010 besser dargestellt werden.
Um Visionen zur Zukunft der Stadt bis ins Jahr 2030 zu entwickeln, bedarf es nach den Worten von Stefan Hermann, Leiter des Geschäftsbereiches Stadtentwicklung in Bitterfeld-Wolfen, einer von "formellen Regularien" losgelösten Diskussion. Die so entstandenen Vorstellungen seien dann als Vorgaben für die Kommunalpolitik der nächsten Jahrzehnte zu verstehen. Nicht nur das. Nach den Worten von Martin Stein geht es um eine "höhere Effizienz des lokalen Managements".
Das von vielen mit Spannung erwartete Vorhaben wird am kommenden Donnerstag gestartet. Es wird den Zuhörern, so wurde angekündigt, Aufschluss darüber geben, was unter "Netzstadt" zu verstehen ist. In der Netzstadt Bitterfeld-Wolfen sollen die Ortsteile eine gemeinsame und abgestimmte Entwicklung nehmen - und sie soll sich im Netzwerk der Städte Halle - Leipzig - Dessau profilieren.
Mit den Foren wird aber auch die Diskussion über die Zukunft der Region fortgesetzt, die in den 90er Jahren zum Masterplan, zur Expo 2000, zum Leitbild für Wolfen-Nord und zur Bergbaufolgelandschaft geführt wurde. Am 14. Februar geht es um die Themen Wirtschaft und Wohnen. Die Veranstaltung im Plenarsaal der Kreisverwaltung in Bitterfeld, an der etwa 30 Akteuren aus der Region mitwirken werden, wird von zwei erfahrenen Moderatoren geleitet: der Architektin und Stadtplanerin Prof. Ulla Luther aus Berlin und dem Raumplaner Andreas Kaufmann aus Leipzig.
An diesem Tag wird Petra Wust in ihrer Begrüßungsrede sicher auch wie am Donnerstag über ihre Vision für Bitterfeld-Wolfen im Jahr 2030 sprechen: Dass es in der Stadt neue Wohnsiedlungen, Kindereinrichtungen und weitere Schulformen gibt - und dass Bitterfeld-Wolfen mehr Einwohner als zu ihrer Gründung hat.