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Unfall am Männertag Unfall am Männertag: Landrat aus Bitterfeld erleidet schwere Kopfverletzung

Von lisa garn 13.05.2013, 17:28
Landrat Uwe Schulze (M.) einen Tag vor dem schweren Unfall bei der 150-Jahrfeier des DRK in Köthen.
Landrat Uwe Schulze (M.) einen Tag vor dem schweren Unfall bei der 150-Jahrfeier des DRK in Köthen. heiko Rebsch Lizenz

bitterfeld/MZ - Nach einem Sturz vom Fahrrad liegt der Anhalt-Bitterfelder Landrat Uwe Schulze (CDU) mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Wie die Polizei erst am Sonntag bestätigte, hat sich der Unfall bereits am Männertag ereignet. Vor allem der Kopfbereich soll schwer verletzt sein. Über den Zustand des Landrates gab es am Sonntag aber keine Auskunft. Schulze soll zum Zeitpunkt des Unfalls alkoholisiert gewesen sein. Nach MZ-Informationen zeigte der Alkomat-Test einen vorläufigen Wert von über 1,6 Promille. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Schulze war am frühen Donnerstagvormittag mit einer etwa zehnköpfigen Gruppe auf Fahrrädern zu einer Tour aufgebrochen. Am Abend gegen 21 Uhr geschah das Unglück: Auf dem Radweg der Brehnaer Straße in Bitterfeld war der 51-Jährige in Richtung Güterbahnhofstraße unterwegs. Plötzlich kam er vom Weg ab und stürzte einen Abhang hinunter. Schulze wurde ins Bitterfelder Krankenhaus eingeliefert. Neben schweren Verletzungen am Kopf soll er auch am Schlüsselbein, an der Schulter und im Brustbereich verletzt sein. „Nach dem Atemalkoholtest hat die Staatsanwaltschaft eine Blutprobenentnahme angeordnet“, sagt Ralf Moritz, Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost. Über das Ergebnis gebe es keine Auskunft. Eine Vorverurteilung solle ausdrücklich vermieden werden. „Die Ursache für den Unfall ist offen. Es wird geprüft, ob der Alkoholgenuss damit in Zusammenhang steht“, so Moritz. Nicht nur der tatsächliche Promillewert, sondern auch weitere Begleitumstände des Unfalls spielten eine Rolle. „Möglicherweise wurde der Betroffene angerempelt. Es wird auch ein Zeuge gehört.“

Ab 1,6 Promille auf dem Fahrrad handelt es um eine Straftat. Laut Strafgesetzbuch droht bei Trunkenheit im Verkehr eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. Aber auch eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU), Entzug des Führerscheins und ein zeitlich begrenztes Fahrverbot könnten die Folge sein.

„Die Ermittlungen und damit auch der Promillewert aus der Blutprobe werden zeigen, ob er eine Straftat zu verantworten hat. Daraus ergibt sich ebenso, ob der Führerschein entzogen wird “, so Moritz. Disziplinarische Folgen hätte der der Vorfall offenbar nicht. „Zuständig für ein Disziplinarverfahren wäre der Kreistag. Aber wir sehen derzeit überhaupt keine Anhaltspunkte, dass er in dieser Sache tätig werden muss“, erklärte Pia Leson, die stellvertretende Pressesprecherin des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt.

Die Landkreisverwaltung bestätigt zwar den schweren Sturz Schulzes. Aber: „Über Einzelheiten des Unfallhergangs sowie über den Gesundheitszustand kann der Landkreis gegenwärtig keine Angaben machen. Die Mitarbeiter der Kreisverwaltung sprechen allerbeste Genesungswünsche aus“, sagte Sprecher Udo Pawelczyk. Und: „Zum Zeitpunkt des Unfalls war Uwe Schulze nicht dienstlich unterwegs.“

Unbestätigten Berichten zufolge soll er vom Bitterfelder Klinikum in das hallesche Krankenhaus Bergmannstrost verlegt worden sein. Das wurde am Sonntag weder in der Bitterfelder Einrichtung noch in Halle bestätigt.