Unabhängiger Betreuungsverein Unabhängiger Betreuungsverein: Problemberg ist oft riesengroß
Bitterfeld/MZ. - Es ist ein Beispiel von vielen. 140 Fälle dieser und ähnlicher Art haben sich die drei Mitarbeiter des Unabhängigen Betreuungsvereins im Landkreis Bitterfeld angenommen. "Menschen können krank werden, geistig oder körperlich behindert sein oder unter psychischen und seelischen Störungen leiden", weiß Vereinsgeschäftsführer Ryszard Szulcek und fügt hinzu: "Das betrifft Junge wie Alte, Männer wie Frauen." Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern will er helfen, Betroffene vom Rand wieder in die Mitte der Gesellschaft zu bringen, Kontakte zu Familie, Freunden und zur Arbeitswelt wieder herstellen, Wege zur finanziellen Absicherung und Entschuldung zeigen.
Doch das Arbeitsfeld des in der Bitterfelder Mittelstraße 21 ansässigen Vereins ist damit keineswegs abgedeckt. Fast auf den Tag genau seit fünf Jahren bestimmen Rat und Hilfe bei der Gesundheits- und Vermögenssorge, in Heim-, Wohnungs- und Behördenangelegenheiten den Arbeitsalltag. Und obwohl Szulcek und seine Mitarbeiter die per Entscheid des zuständigen Amtsgerichts die rechtliche Vertretung für Betroffene übernehmen, bleiben diese voll geschäftsfähig. "Keiner wird entmündigt."
Szulcek sagt auch, dass niemand Scheu vor dem Weg zum Betreuungsverein haben müsse. Es gebe einfach Situationen, die allein schwer zu bewältigen sind. "Was passiert zum Beispiel, wenn ein voll im Leben stehender Mann mit eigener Firma durch einen Schlaganfall von heute auf morgen nicht mehr arbeitsfähig ist, geschäftliche Entscheidungen aber trotzdem getroffen werden müssen?" Der Berg von Problemen kann abgetragen werden: Mit Hilfe des Vereins, der auf ein enges Zusammenwirken mit der Betreuungsbehörde des Landkreises, mit Jugend- und Sozialamt und anderer sozialer Einrichtungen baut. Eines jedoch könne der Betreuungsverein auf keinen Fall: soziale Hilfe geben. Das liege nicht im Aufgabenbereich. Kontakt zu entsprechenden Einrichtung herzustellen, sei aber machbar.
Sprechtag am 1. und 3. Dienstag im Monat, 15 bis 18 Uhr oder nach vorheriger Anmeldung im Büro in Bitterfeld, Mittelstraße 21