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Thurland zeigt zum großen Jubiläum Flagge

Von Heidi Reuschel 31.03.2008, 16:43

Thurland/MZ. - In der Mitte ziert die grün-weiße Flagge das Wappen Thurlands, mit dem sich die Gemeinde seit 1995 der Öffentlichkeit präsentiert. Darauf ist ein schwarzer Auerochse vor einem grünen Lindenbaum zu sehen. "Im Slawischen heißt der Auerochse ,Thur'. Damit wird der Bezug zu unserem Ortsnamen hergestellt", erklärt Chronist Manfred Guschke, der sich seit einem Jahr mit der Geschichte und den Traditionen der Gemeinde Thurland beschäftigt. Zudem wird in der Chronik Thurlands darauf verwiesen, dass das Tier einst an der Muldeaue beheimatet war und bei Hochwasser oder feuchtem Klima auf das Gebiet der Gemeinde auswich.

Der auf dem Wappen abgebildete Lindenbaum soll darüber hinaus die Verbundenheit Thurlands mit Klein-Leipzig symbolisieren, denn 1936 wurden der Zusammenschluss beider Ortschaften besiegelt. Warum gerade die Linde als Symbol dafür verwendet wird, lässt sich ebenfalls aus dem slawischen Ursprung des Wortes herleiten, wie Guschke ausführt: "Die Baumart heißt im Slawischen nämlich ,Lipa' und daraus leitet sich dann das Wort ,Lipziken' her, was übersetzt Lindendorf bedeutet. Vermutlich ist der ansatzweise ähnliche Klang die Verbindung zu Klein-Leipzig." Im Mittelalter soll die Region zudem stark von Lindenwäldern geprägt gewesen sein - daher also der symbolträchtige Lindenbaum im Mittelpunkt des Wappens.

"Mit der Flagge wollen wir die enge Gemeinschaft im Ort hervorheben", so die Thurländer Bürgermeisterin. Schließlich kann die kleine Ortschaft mit knapp 450 Einwohnern ein reges Vereinsleben vorweisen. Vom Faschingsclub mit 70 Narren und Närrinnen bis zum Pfingstburschen- und Traditionsvereins - die Thurländer lassen keine Langeweile aufkommen. So sind sind schon jetzt mit dem Feinschliff des bunten Programms für die 700-Jahr-Feier im Oktober beschäftigt. Während des dreitätigen Spektakels wird unter anderem ein großer Fackel- und Festumzug sowie ein Radrennen für Kinder um den gesamten Ort veranstaltet. Als Höhepunkt des Festes ist zudem ein riesiges Feuerwerk geplant.

Natürlich darf bei diesem ehrwürdigen Jubiläum des Ortes auch ein historischer Rückblick auf die vergangenen 700 Jahre nicht fehlen. Aus diesem Grund wird im Gemeindeamt Thurlands eine Ausstellung zur Geschichte der Gemeinde zu sehen sein: Angefangen von der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes im Jahre 1308 über die fast völlige Zerstörung Thurlands im Zweiten Weltkrieg bis hin zu den heutigen Aushängeschildern der Gemeinde wie beispielsweise die Thurländer Straußenfarm oder den Firmensitz des Thurländer Hähnchengrills. "Wir werden eine Zeitreise durch die Geschichte Thurlands veranstalten", freut sich Dagmar Peschek schon jetzt auf die Feierlichkeiten im Herbst.