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Tänzer aus der Region Tänzer aus der Region: Pure Lust am Frühling

Von Ulf Rostalsky 08.04.2013, 16:46
Auch die Jüngsten zeigten ihr Können auf dem Parkett.
Auch die Jüngsten zeigten ihr Können auf dem Parkett. mz Lizenz

Bitterfeld/MZ - Winter adé, der Frühling kann kommen. „Machen wir einen Haken hinter die kalte Jahreszeit“, sagt Rolf Krause, Präsident des Kinder- und Jugendballetts Bitterfeld-Wolfen. Die Stimme des Manns am Mikro im Bitterfelder Kulturpalast kratzt ein wenig. „Auch einigen der Tänzerinnen steckt die Erkältung noch in den Knochen.“ Dennoch hat das Ballett festgehalten am ehrgeizigen Vorhaben.

Die 100 Mädchen, jungen Frauen und zwei Jungen, die unter Regie von Cheftrainerin Mandy Schubert und deren Vize Karen Heidenreich tanzen, verspüren die pure Lust auf Frühling und haben die Jahreszeit mit allen ihren Facetten auf ganz eigene Art beschrieben. Mit einer Mischung an Tänzen vor allen Dingen, die in 47 Jahren Kinder- und Jugendballett zusammengekommen sind. Mit Klassikern und echten Neuerungen. Mit Liebe, Gefühl, Trauer. Mal regnet es, dann scheint wieder die Sonne. Und schließlich steigt die große Lust auf Urlaubsreisen: Das ist der Frühling im Ballett. Dort tanzen sie Spitze. Das hat auch Landesverkehrsminister Thomas Webel (CDU) erkannt. Als Schirmherr der Gala zog er den Hut vor dem Können und freute sich über die große Bühne für den Nachwuchs. „Die Kinder und Jugendlichen wollen doch zeigen, was sie können.“ Das ist im Falle der Ballerinen eine Menge. „Sensation“ ist und bleibt der Hingucker. Nichts ist mit Herzschmerz und Liebelei. Kraft, Ausdauer und die Fähigkeit, auf Spitze zu tanzen, zählen. Dieses Mal steht ein Teil der Tänzerinnen in den Gängen neben den Sitzen. Der Gast soll genau hinschauen können. Er soll dabei sein und angesteckt werden von der Liebe zum Tanz.

Das ist Katja Wiesigkstrauch schon lange Zeit. Die Bobbauerin hat es nach der Ausbildung in Hamburg auf die Musicalbühnen des Landes geschafft. Aida ist ihr Metier, Abba die Leidenschaft. „Mamma mia“. Altbewährtes Ballett-Repertoire im neuen Gewand: Tanz trifft Live-Musik. Das kommt an, hebt die Stimmung und ist der Kontrapunkt zu einer ganzen Reihe eher melancholisch angehauchter Tänze. Lana Del Rey liefert „Born to die“. Das Ballett interpretiert aktuelle Titel, auch wenn die nicht immer von heiler Welt berichten. „Aber das gehört doch auch zum Frühling.“ Für Rolf Krause und Mandy Schubert zählt die Vielfalt.

Auch deshalb singen und tanzen die Jüngsten die Sonne herbei, stehen die Älteren im Regen. Allesamt fahren sie nach Paris, tanzen in Tirol und blicken nach Russland. Handbemalte Kostüme, Hauben auf dem Kopf und eine unverkennbare Musik: Das Ballett hat tief in den Fundus gegriffen und einen Tanz hervorgeholt, der wie kaum ein anderer zum Ensemble gehört. Kalinka ist der Klassiker schlechthin. Etwas fürs Auge und fürs Herz, aber auch ein echter Ohrwurm. „Thank you for the music.“ Der Abba-Titel ist wieder live gesungen und das große Finale. So wie in vielen Jahren zuvor.