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Schwemsal Schwemsal: Ärger über Trink- und Abwasserrechnung

19.02.2013, 17:35

Schwemsal/MZ/CZ - Helmut Flöter ist mehr in der Schweiz als in Schwemsal. Dort steht er in Lohn und Brot. In Schwemsal hat er Haus und Grundstück. „Pendeln ist zu teuer.“

Deshalb komme er nur zwei bis drei Mal im Jahr nach Hause, um nach dem rechten zu sehen und um Rechnungen zu bezahlen. Darunter sind auch zwei, die ihn seit Jahren ärgern: die Trink- und Abwasserrechnungen. Im Schnitt zahle er etwa 80 Euro pro Kubikmeter, obwohl er nie zu Hause ist. „Sie ziehen uns das Fell über die Ohren“, sagt Flöter. 113,70 Euro Grundgebühr für Trinkwasser, 203,40 Euro Grundgebühr für Abwasser jährlich, das läppere sich. „Und man selbst kann daran nichts ändern, eben nur zahlen.“

„GEZ-Gebühren müsse er ja auch entrichten genau wie die Grundsteuer“, argumentiert Matthias Kolander, Chef Trinkwasserzweckverbandes Buchholzbehälter mit Sitz in Gräfenhainichen. Die Grundgebühr jedes Einzelnen decke die fixen Kosten des Verbandes ab. „Wir halten das Wasser zu jeder Tages- und Nachtzeit vor und die wasserwirtschaftlichen Anlagen in Schuss“. Die Gebühr in Ausnahmefällen nicht zu erheben, sehe die Satzung nicht vor. Es gebe die Möglichkeit, den Wasseranschluss zum jeweiligen Zeitpunkt an- bzw. abzumelden. Das sei jedoch ein hoher Verwaltungsaufwand und wohl noch kostenintensiver, schätzt Kolander. Ein Münzwasserzähler könne noch eingerichtet werden, geht der Verbandschef die Möglichkeiten durch, um die Grundgebühr zu vermeiden. Der Aufbau würde etwa 600 Euro kosten und dem Anschlussnehmer in Rechnung gestellt. „Wir arbeiten kostendeckend wie der Trinkwasserverband“, sagt Gottfried Weihe, Geschäftsführer des Abwasserzweckverbands Schmerzbach, der mit Helmut Flöter bereits seit 2005 im Schriftverkehr steht. Eine Lösung wurde seitdem zum beiderseitigen Einvernehmen nicht gefunden. Flöter geht es ums Prinzip. „Ich habe eine langen Atem“, meint er.