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Schnelle Öffnung nicht in Sicht Schnelle Öffnung nicht in Sicht: Bitterfelder Frauenklinik bleibt weiterhin geschlossen

Von Ulf Rostalsky 25.08.2020, 07:38
Wegweiser zur Klinik
Wegweiser zur Klinik Kehrer

Bitterfeld - Landrat Uwe Schulze bringt im Kreistag eine Beschlussvorlage zum Wiederaufbau und Betrieb der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen ein. Das gab der CDU-Politiker am Montag in einer Pressemitteilung bekannt. Schulze folge damit seiner im Kreistag am 16. Juli gemachten Ankündigung, heißt es im Papier weiter.

Zunächst setzen sich nun am 3. September die Mitglieder des Sozial- und Gesundheitsausschusses mit der Beschlussvorlage auseinander. Es folgt die Beratung im Kreis- und Finanzausschuss am 9. September sowie im Kreistag am 17. September.

Der Landrat verbindet den Beschluss zur Wiederinbetriebnahme der seit April geschlossenen Klinik mit einem Zuschussbedarf. Der Kreis soll für das Jahr 2021 maximal 3,222 Millionen Euro für den Betrieb der Klinik beisteuern. Für 2022 sind maximal 3,37 Millionen Euro vorgesehen. Dafür werden die Kommunen in die Pflicht genommen. Ganz klar ist formuliert: „Als Deckungsquelle soll die Kreisumlage der Jahre 2021 und 2022 genutzt werden.“

Aktuell fehlt es an Ärzten mit entsprechender Qualifikation und Hebammen

In der Begründung der Beschlussvorlage wird außerdem klargestellt, dass „eine sofortige Wiedereröffnung der Klinik nicht möglich“ ist. Nach Auskunft des Kreises müsse zunächst Personal gewonnen werden.

Aktuell fehlt es an Ärzten mit entsprechender Qualifikation und Hebammen. Die Suche werde sehr kosten- und zeitintensiv, heißt es weiter. Nach Auffassung der Geschäftsführung des Gesundheitszentrums könnte sie bis zu zwei Jahre dauern.

Die Bitterfelder Klinik war mit Beginn der Corona-Pandemie geschlossen worden

Die Bitterfelder Klinik war mit Beginn der Corona-Pandemie geschlossen worden. Die Entscheidung begründeten die Verantwortlichen mit Platz- und Personalbedarf für den Betrieb einer Isolierstation. Ende Juni verkündete Landrat Schulze zusammen mit Gesundheitszentrum-Geschäftsführer Norman Schaaf das Aus für die Frauenklinik samt Geburtshilfe als Ergebnis eine Potenzialanalyse.

Das sorgte für einen Aufschrei im Kreis. Angesichts zahlreicher Proteste und politischen Gegenwindes sah sich der Landrat gezwungen, seinen Antrag auf Schließung der Klinik zurückzuziehen. (mz)