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Regenfälle Regenfälle: Hannibal schlägt sich tapfer

Von Iris Lademann und Alexander Schierholz 12.08.2002, 16:05

Bitterfeld/MZ. - Die Lieferzone bei Kaufland Bitterfeld und der Parkplatz des Baumarktes waren am Montagmorgen ein einziger See. Der Hilferuf der Marktleitung landete beim Ortsverein Bitterfeld-Wolfen des Technischen Hilfswerks (THW). Denn wegen des starken Regens waren um 9.30 Uhr bereits alle Feuerwehren des Kreises zu anderen Einsätzen ausgerückt - meist, um Keller auszupumpen.

Das THW rückte mit "Hannibal" bei Kaufland an - eine leistungsstarke Pumpe, die 30 000 Liter Wasser in der Minute ohne Mühe bewegen kann. Die Mitarbeiter der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen maßen bei ihrer Ankunft an der tiefsten Stelle einen Wasserstand von 1,20 Meter. Denn die Laderampe liegt in einer Senke. Gegen Mittag hatte sich der Pegel noch nicht wesentlich verändert. "Wir pumpen das Wasser Richtung Hochhalde ab", erklärte der Ortsbeauftragte, Detlef Pohl. "Deshalb haben wir auch die Glückaufstraße gesperrt."

Zwischenzeitlich war auch noch ein Pkw aus den Fluten zu befreien. Der Fahrer stand bis über die Knie im Wasser. "Es ist heute übrigens der erste Einsatz unserer Fachgruppe, die 1992 gegründet wurde", möchte Pohl nicht unerwähnt lassen.

Weshalb gerade die Anlieferzone bei Regenfällen immer wieder unter Wasser steht, hängt nach Aussage von Gertrud Bott, Pressesprecherin von Kaufland, mit der Kanalisation zusammen. Diese könne die Wassermassen, die von allen Seiten in die Senke schießen, nicht aufnehmen. Ändern werde sich das mit dem geplanten Ausbau der Bismarckstraße. Trotzdem konnte am Motag problemlos eingekauft werden.

Gegen Mittag waren die Feuerwehren im gesamten Landkreis zu 49 Einsätzen ausgerückt. Schwerpunkte waren nach Auskunft des stellvertretenden Pressesprechers der Kreisverwaltung, Uwe Hippe, Bitterfeld, Greppin und Roitzsch. "Gravierende Vorfälle gab es aber nicht", sagte Hippe. Meist habe es sich um vollgelaufene Keller gehandelt. Betroffen waren unter anderem die Bitterfelder Anhaltschule und die Kita "Knirpsenland" in der Kreisstadt. Keine Probleme gab es nach Angaben aus dem Bitterfelder Rathaus im Bergmanns- und im Annahof.

In der Wetterstation Gut Mößlitz wurden von Mitternacht bis Mittag 26,5 Liter Regen pro Quadratmeter registriert. Damit sei in wenigen Stunden fast die halbe Monatsmenge für August vom Himmel gekommen, so Mitarbeiter Hans Cebula.