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Publikation Publikation: Nach dem Abenteuer bald ein kleiner Teufel

Von Brigitte Mittelsdorf 22.01.2004, 17:37

Delitzsch/MZ. - So richtig begann alles mit einem Arztbesuch. Genauer im Wartezimmer. Und wie das so ist, man sitzt, langweilt sich ein bisschen und schaut sich um. "Und plötzlich" sagt Manfred Sacher, "sah ich eine Dame. Die trug ein Armband, so breit, so große Steine. Das hat mich inspiriert." Für den Delitzscher Autor, der im vergangenen Jahr sein erstes Buch veröffentlichte, war die Idee für genau dieses gekommen.

Armband und Steine spielen in der utopischen Geschichte auch eine Rolle. Unter dem Titel "Die steinernen Augen und der Schleier des Vergessens" ist sie in der Bitterfelder Buchhandlung Krommer zu haben. Was den Delitzscher, der sich bereits im Ruhestand befindet, sichtlich freut: "Ich habe noch Bekannte hier", sagt er. Hatte er doch als Industrieschmied in Bitterfeld-Holzweißig gearbeitet, genauer in der Grube Leopold, und später in der zur Grube gehörigen Werkstatt, ehe er nach Delitzsch zog.

Doch das Schreiben, sagt Manfred Sacher, begann viel früher. "Die Jungs sind dran schuld", sagt er und meint die heute erwachsenen Söhne. Damals, in der Zeit der Indianerfilme und Western, haben sie gebettelt: Los Vater, schreib mal so was. Und Papa hat es getan. "Ich merkte, das geht", sagt Manfred Sacher. Das war 1976.

Mittlerweile sind über 100 Gedichte, 20 Kurzgeschichten, zahlreiche Lied- und Schlagertexte und eben jenes Büchlein entstanden. Wo es um Mut geht und Neugier und Selbstüberwindung und natürlich um spannende Abenteuer in einer fernen Welt. "Stanislaw Lem", sagt der Autor, "das war lange Zeit meine Lieblingslektüre."

Doch hat er inzwischen bereits ein neues Buch fast fertig - 300 Seiten über eine Expedition in den afrikanischen Urwald. Nicht minder spannend geht es in dieser Geschichte zu. Die Sachkenntnis bezieht Manfred Sacher aus einschlägigen Sendungen und Fachbüchern. Und nun will er sich an einem Kinderbuch versuchen, in dem ein kleiner, ganz und gar nicht artiger Teufel die Hauptrolle spielt.

Ihm zur Seite steht Gattin Ursula. Sie ist die erste, die einen kritischen Blick auf das Geschriebene werfen darf, sie ist seine Lektorin. Und sie bewundert ihn: ""Ich staune über die vielen Einfälle."

Und Ursula Sacher unterstützt ihren Mann ebenfalls, wenn es um den Druck seiner Manuskripte geht. Denn das ist gar nicht so einfach. Für die erste Publikation fand sich ein Verlag in Leipzig-Engelsdorf - nur fünf Prozent vom Verkaufspreis bekommt der Autor. "Dafür", sagt Manfred Sacher, "musste ich den Druck nicht bezahlen, nur 30 Euro für die ISBN-Nummer." Und was sagen die Söhne heute? "Na, die sind natürlich stolz auf ihren Vater."