1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Projekt in Bitterfeld: Projekt in Bitterfeld: Schüler des Europagymnasiums für bestes Gefährt mit Alternativantrieb ausgezeichnet

Projekt in Bitterfeld Projekt in Bitterfeld: Schüler des Europagymnasiums für bestes Gefährt mit Alternativantrieb ausgezeichnet

Von Michael Maul 16.03.2014, 13:45
Die Mädchenwelt dominierte beim Wettbewerb um das schönste und schnellste Mausefallenauto.
Die Mädchenwelt dominierte beim Wettbewerb um das schönste und schnellste Mausefallenauto. André Kehrer Lizenz

Bitterfeld/MZ - Für Maximilian Skonwron und Tim Leistner aus der 8. Klasse am Bitterfelder Europagymnasium haben sich die Wochen der Tüftelei gelohnt. Für ihr „Mausefallenauto“ hat sie die Jury der Schule nun mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Das Projekt hatte die Einrichtung schulintern aufgelegt. Die Aufgabe: ein Fahrzeug zu konstruieren, das durch die Energie einer zuschnappenden Mausefalle angetrieben wird. Eine Standardmausefalle und ein genormter Holzstab zur Kraftübertragung waren die einzigen Bauteile, die jeder Teilnehmer dafür verwenden durfte. „Alles andere konnte und musste frei konstruiert werden“, erklärt der Schulleiter Eckhardt Appenrodt das Projekt.

In einer Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften können sich die Schüler des Europagymnasiums betätigen und einbringen. Die „Schulbühne 91“ hat dabei weit über die Grenzen der Schule hinaus Bekanntheit erlangt. Ob „Faust“ oder „Der eingebildete Kranke“ - die jungen Leute haben sich an viele literarische Themen heran gewagt. Auch bei dem Kabarett „Giftzwerge“ können sie sich darstellerisch üben.

Arbeitsgemeinschaften mit einem fachlichen oder gesellschaftlichen Hintergrund sind unter anderem die Chemie AG, die Schach AG, die AG Bildergalerie und die Schülerzeitung.

Da das Europagymnasium derzeit fast aus den Nähten platzt, wird in diesem Jahr ein so genannter Zwischenbau errichtet. Der Spatenstich dazu soll am 22. Mai stattfinden. MM

Bei einem Wettbewerb, der zu Beginn dieses Jahres in der Sporthalle am Gymnasium stattfand, ging es darum, welches der konstruierten Gefährte die meisten Meter schafft. Geschwindigkeit habe dabei keine Rolle gespielt. In der Gesamtwertung aller Modelle wurde dann neben der zurückgelegten Strecke auch das Design der einzelnen Fahrzeuge berücksichtigt, erklärt der Schulleiter. Das Gewinner-Team hatte drei Modelle angefertigt und entschied sich schließlich für das Auto, das sowohl in puncto Wegstrecke als bei der ausgefallenen Gestaltung punkten konnte.

Bei den mitunter utopisch anmutenden Gefährten fanden Ein- und Zweiachser, Räder aus Gummi oder aus CD-Rohlingen, Rahmen aus Plastik oder Holz und sogar Bierdeckel oder Langspielplatten Verwendung. Dass man dies zu einem rollfähigen Gefährt zusammenbauen kann, haben neben den Erstplatzierten aber auch weitere Mädchen und Jungen des Walther-Rathenau-Gymnasiums gezeigt. Sie haben die Einrichtung und der Förderverein der Schule mit einer Urkunde und einer Geldprämie ausgezeichnet.

„Bisher haben die Projekte, die gemeinsam mit der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt und unserer Schule verwirklicht wurden, immer sehr gut abgeschnitten“, sagt Schulleiter Eckhardt Appenrodt. Da in diesem Jahr kein Projekt seitens der Kammer aufgelegt wurde, habe man sich für einen schulinternen Wettbewerb mit der Idee zu einem Mausefallen-Antrieb entschieden.

Viele gute Vorschläge haben die jungen Leuten beim Bau der alternativ angetriebenen Autos in die Waagschale geworfen. Appenrodt sieht in der Beschäftigung mit der speziellen Problemlösungen auch einen Anreiz dafür, dass sich die Schüler womöglich später im Beruf damit befassen wollen oder ein Ingenieurstudium aufnehmen.

Die meisten der vorgestellten Modelle, die beim Wettbewerb teilnahmen, wurden von Gruppen aus zwei oder drei Personen konstruiert. Dass dabei mehr Mädchen als Jungen am Start waren, sieht der Schulleiter in einem gestiegenen Interesse an technischen Zusammenhängen begründet. „Und Mädchen gehen nun mal anders an die Problemlösung heran als Jungen“, weiß Appenrodt.