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Premierenfieber beim Zehnjährigen

Von Ulf Rostalsky 04.05.2008, 20:40

Wolfen/MZ. - Rede auf dem Festplatz

Das hatte es so noch nicht gegeben in der Fuhnestadt, Premierenfieber machte sich deshalb schnell breit auf dem Festplatz in Wolfen-Nord. "Ich bin so aufgeregt, ich muss die kurze Rede vom Blatt ablesen." Angelika Huth ist Vorsitzende des Vereins, zu dem mittlerweile 23 Mitglieder gehören. Sie war am Sonnabend aber auch Ansprechpartnerin, bei ihr liefen die Fäden der Organisation zusammen.

Dabei ging es weniger um technische Fragen. Tatsächlich sollte das Treffen auch ein gelungenes Zusammenspiel der verschiedenen Kapellen bringen. "Der Besucher soll einen abwechslungsreichen Nachmittag erleben können, nicht immer wieder die gleichen Musikstücke hören", hieß es. Dass dies kein einfaches Unterfangen sei, stehe auf einem anderen Blatt. "Mit unseren Naturfanfaren sind wir im Repertoire etwas eingeschränkt. Die klassischen Titel sind aber alle mit im Gepäck", bestätigte Angelika Huth. Bunt wurde die musikalische Mischung jedoch weniger durch die Titelwahl der einzelnen Ensembles. Die Geburtstagsrunde lebte vielmehr von der Unterschiedlichkeit der Klangkörper, die nach Wolfen gekommen waren. Da war unter anderem der gerade aus der Taufe gehobene Landesfanfarenzug Sachsen-Anhalt mit von der Partie. "Hoch sollen sie leben", tönte es über den Platz, als Angelika Huth ihre kurze Anspruche über die Bühne gebracht hatte. Sie erinnerte an den Moment des Aufbruchs, als sich vor gut zehn Jahren einige ehemalige Musiker des Fanfarenorchesters der Wolfener Filmfabrik trafen und erkannten, noch immer vom musikalischen Virus befallen zu sein. Sie hoben den Naturfanfarenzug aus der Wiege, machten ihn zum kleinen, aber feinen Ensemble.

Das ist allerdings längst nicht mehr eine reine Angelegenheit für altgediente Musiker. Im Fanfarenzug spielen heute 72-Jährige mit dem gerade neun Jahre jungen Nachwuchs zusammen. Die Mischung macht es, wissen die Wolfener, die für ihre Geburtstagsrunde mit Eifer geprobt hatten. Vom Bobbauer Bürgermeister bekamen sie die Möglichkeit, in der Turnhalle und auf dem Sportplatz zu proben. Sonst wäre es der Sprung ins kalte Wasser gewesen.

Musikalische Mixtur

So jedoch erlebten die Gäste eine gelungene musikalische Mixtur, die auch von Marscheinlagen lebte. Verantwortlich dafür zeichnete Lothar Tielscher. Er erstellte die Choreografie des Treffens, zu dem neben dem Landesfanfarenzug auch die Spielmannszüge aus Wolfen, Roßlau und Lindau, der Fanfarenzug aus Hohenmölsen, die Schalmeienkapelle aus Plodda und der Karnevalsklub aus Weißandt-Gölzau anreisten. "Wir kennen uns alle, besuchen uns gegenseitig. Schön, dass so viele zu unserer Feier gekommen sind", freute sich Angelika Huth.