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OB-Wahl 2016 OB-Wahl 2016 in Bitterfeld: Armin Schenk (CDU) will OB werden

Von Lisa Garn 08.07.2015, 08:45
Armin Schenk (CDU)
Armin Schenk (CDU) André Kehrer

Bitterfeld-Wolfen - Der Kampf um den Chefsessel für Bitterfeld-Wolfen hat begonnen: Armin Schenk (CDU) (Foto) tritt für die Wahl zum Oberbürgermeister Ende 2016 an. Der CDU-Stadtverband hat ihn mit 87 Prozent der Stimmen am Montagabend nominiert. Damit hat die erste Partei oder Wählervereinigung in der Stadt ihren Kandidaten ins Rennen geschickt. Armin Schenk sitzt als Fraktionsvorsitzender von CDU-Grüne-IFW im Stadtrat Bitterfeld-Wolfens. In der vergangenen Wahlperiode hatte er den Vorsitz des Gremiums inne. Der 54-Jährige ist ebenso Geschäftsführer der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.

Ihr Name fiel ja immer wieder mal, wenn es um Bewerber für das OB-Amt ging. Warum sind Sie denn geeignet?
Armin Schenk: Weil ich mit allen Fasern meines Körpers darauf brenne, an erster Stelle etwas für die Stadt zu bewegen. Bitterfeld-Wolfen braucht mehr Dynamik. Wir müssen aus dem Jammertal raus und zu mehr Selbstbewusstsein kommen.

Das klingt alles noch ein wenig abstrakt ...
Schenk: Ich habe natürlich noch kein im Detail ausgearbeitetes Programm auf dem Tisch liegen. Die Wahl ist ja erst Ende 2016 und der Wahlkampf steht noch bevor. Aber ich habe zu vielen Themen meine festen Vorstellungen und Ideen.

Welche drängenden Themen würden Sie anpacken?
Schenk: Ein wesentliches Thema ist es, die Stadt zu einen. Ich will ein Bitterfeld-Wolfen auf der Basis starker und solider Ortschaften. Denn sicher haben wir verschiedene Ortschaften mit unterschiedlicher Geschichte und Identität, aber: Wir sind eine Stadt und diesen Geist möchte ich mit den Einwohnern auch nach außen tragen. Ein weiteres Thema ist, unsere Kommune mit 70 Millionen Euro an Kassenkrediten wieder handlungsfähig zu machen.

Ein viel gehörtes Argument dafür, dass Vieles nicht mehr bezahlt werden kann, geschweige denn größere Investitionen möglich sind ...
Schenk: Klar, haben wir derzeit Probleme. Das will ich gar nicht klein reden. Aber der Satz ,Wir haben kein Geld’ kann einfach kein Totschlagargument für alles sein und er darf auch nicht fortwährend im Vordergrund stehen. So kommen wir nicht weiter.

Ist das eine Kritik an der Amtsinhaberin?
Schenk: Zum Teil schon. Ich will verdeutlichen, dass wir zu einer anderen Haltung kommen müssen. Wir können uns nicht dauerhaft aufs Sparen ausrichten, sondern müssen wieder dazu kommen, mehr zu gestalten.

Und wie soll das gehen?
Schenk: Wir müssen es schaffen, die Einnahmen zu erhöhen. Und das geschieht durch einen Zuwachs an Einwohnern und ebenso, indem es uns gelingt, weitere und mehr Wirtschaftsunternehmen an den Standort zu locken und für unsere Stadt zu begeistern. Damit steigen die Einnahmen aus Steuern. Mir geht es grundsätzlich auch darum, dass Wirtschaft, Verwaltung, Politik und bürgerschaftliches Engagement enger zusammenwirken.

Was steht noch auf Ihrer Agenda?
Schenk: Ich möchte eine lebenswerte und bürgerfreundliche Stadt. Dabei sollte auch die Verwaltung als Dienstleister mehr in den Vordergrund rücken. Ein Beispiel dafür wäre auch die Digitalisierung in dieser Verwaltung, damit Wege einfacher werden.

Um es salopp zu formulieren: Der oder die OB muss Politik - auch im Sinne von Mehrheiten zu organisieren - und Verwaltungsarbeit können. Welche Voraussetzungen bringen Sie dafür mit?
Schenk: Ich bin Stadtrat und Fraktionschef und ich leite zudem die Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Ich habe also Erfahrung in der Verwaltung und ebenso in der Kommunalpolitik. Das sehe ich als wichtige Voraussetzungen. In meinen Funktionen als ehemaliger Stadtratsvorsitzender, Ausschussvorsitzender und als Fraktionschef habe ich es verstanden, Kompromisse auszuloten für gute Entscheidungen in Bitterfeld-Wolfen.

Es sind noch knapp eineinhalb Jahre Zeit bis zur Wahl. Warum gehen Sie so früh ins Rennen?
Schenk: Damit die Bürger ausreichend Zeit haben, mich kennenzulernen und sich eine Meinung zu bilden. Das haben wir innerhalb des Stadtverbands so diskutiert, im Übrigen haben wir auch unsere Kandidaten für die Landtagswahl 2016 schon sehr früh benannt.

Hatten nicht auch andere Mitglieder der CDU in Bitterfeld-Wolfen Ambitionen, zu kandidieren?
Schenk: Ich habe mich in allen Ortsverbänden vorgestellt. Es hat sich keiner weiter gemeldet.

Und war Ihre in Aussicht stehende Kandidatur im vergangenen Jahr auch der Grund dafür, nicht für das Amt des Stadtratsvorsitzenden zu kandidieren? Als Stadtrat hat man ja mehr Möglichkeiten, sich und seine Haltung zu präsentieren.
Schenk: Kurz gesagt - Ja.

Wird der Stadtrat nun auch zu einer Art Bühne für den Wahlkampf?
Schenk: Ich hoffe nicht: Im Stadtrat geht es darum, beste Entscheidungen für Bitterfeld-Wolfen zu erreichen. Das ist und bleibt mein Credo. Aber sicherlich wird auch in diesem Gremium deutlich werden, wofür ich stehe und welche Ziele ich habe, wobei hier immer die Fraktion im Vordergrund steht. Der eigentliche Wahlkampf sollte erst kurz vor der Wahl beginnen. Davon unabhängig bin ich jetzt schon bei vielen Veranstaltungen und anderen Terminen in der Öffentlichkeit präsent. (mz)