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Neuwahl-Plan Neuwahl-Plan: Bleibt Ziegler Direktkandidat der AfD?

Von Frank Czerwonn 13.04.2017, 06:00
Die AfD schickt Kay-Uwe Ziegler als Direktkandidaten in die Bundestagswahl.
Die AfD schickt Kay-Uwe Ziegler als Direktkandidaten in die Bundestagswahl. Kehrer

Bitterfeld - Der AfD-Kreisvorstand Anhalt-Bitterfeld hat den Landesvorstand der Partei um einen Gesprächstermin gebeten. Anlass sind Äußerungen des Landesvorsitzenden André Poggenburg gegenüber der Presse, wonach mehrere Kreisvorsitzende zum Amtsverzicht und Direktkandidaten zur Niederlegung ihrer Kandidatur aufgerufen werden.

Der Plan richtet sich gegen die vorstandskritische Verschwörergruppe. Betroffen wären davon auch Kreischef Daniel Roi sowie der aus Bitterfeld kommende Bundestags-Direktkandidat Kay-Uwe Ziegler.

Mehrere Direktkandidaten der AfD sollen Kandidatur niederlegen

„Wir wollen den Basis-Mitgliedern in diesen Kreisen die Chance geben, neu abzustimmen“, hatte Poggenburg gesagt. Der Kreisvorstand sieht darin „eine schwerwiegende Aufforderung, die weitreichende Konsequenzen für die Partei hätte“.

Um eine weitere Eskalation zu vermeiden, suche man das Gespräch, an dem auch Ziegler teilnehmen soll, heißt es in einem Schreiben des Kreisvorstands.

Der Landesvorstand hatte schon früher versucht, Zieglers Chancen zu mindern. So sagte der Landeverband Ende Januar die Kandidatenkür durch die Kreisverbände Anhalt-Bitterfeld und Salzland kurzfristig ab.

Ziegler ist Direktkandidat für die Bundestagswahl 2017

Spekuliert wurde daraufhin, dass dadurch die Chancen von Zieglers Kontrahenten Matthias Büttner aus Staßfurt erhöht werden sollten, gegen den ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vergewaltigung läuft.

Bei der Wahl Ende Februar trat Büttner dann nicht an; Ziegler wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt. Und als am letzten März-Wochenende die Kandidaten der AfD-Landesliste gewählt wurden, unterlag Ziegler beim Kampf um Platz zwei nur knapp dem Kandidaten des Landesvorstands.

Wahl der Direktkandidaten soll wiederholt werden

Dass nun plötzlich die Wahl des Direktkandidaten wiederholt werden soll, ist ein Affront gegen Ziegler und den hiesigen Kreisvorstand. Und so stellt Roi klar: „Eine rechtliche Grundlage für eine Neuwahl sehen wir nicht.“

Doch habe offiziell bislang niemand mit dem Kreisvorstand gesprochen. „Wir kennen nur die Vorhaben des Landesvorstandes, die in der Presse formuliert wurden.“

Ziegler will Poggenburg-Plan nicht kommentieren

Ziegler selbst will den Poggenburg-Plan nicht kommentieren. Er setzt wie Roi darauf, „das durch ein Gespräch im kleinen Kreis zu klären“. Doch laut Roi wurde auf die Gesprächsbitte bislang nicht reagiert.

„Es ist schade, dass man offenbar nicht an einem Gespräch interessiert ist, obwohl dies so auf dem Landesparteitag beschlossen wurde, und lieber über die Presse kommuniziert. Dies werden wir nicht tun und hoffen, dass der Landesvorstand zur Vernunft kommt.“ (mz)