Geschäfsbetrieb eingestellt Investorensuche gescheitert - Meyer Burger steht vor endgültigem Aus, fast 500 Arbeitsplätze fallen weg
Ende Mai hatte der Schweizer Solar-Hersteller Meyer Burger Insolvenzantrag gestellt. Ein Investor wurde bis heute nicht gefunden. Die Insolvenzverwalter haben hunderte Kündigungen ausgesprochen.

Bitterfeld-Wolfen/MZ. - Der Schweizer Solar-Hersteller Meyer Burger steht vor dem endgültigen Aus. Die Suche nach Investoren für für die beiden deutschen Standorte hat zu keinem Ergebnis geführt.
Das hat am Dienstag, 2. September, der Insolvenzverwalter eingeräumt. Das Unternehmen hatte Ende Mai Insolvenzantrag gestellt.
Insolvenz bei Meyer Burger: Kein Investor gefunden
Die Geschäftsbetriebe der „Meyer Burger (Germany) GmbH“ in Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz sowie der Solarzellen-Produktion „Meyer Burger (Industries) GmbH“ in Bitterfeld-Wolfen und Hohenstein-Ernstthal mussten deshalb am 1. September eingestellt werden. Die Mitarbeiter wurden nach Angaben des Insolvenzverwalters bereits mit Ausnahme kleinerer Abwicklungsteams freigestellt oder gekündigt.
Die beiden Insolvenzverwalter Prof. Dr. Lucas F. Flöther und Reinhard Klose führen zwar noch Gespräche mit möglichen Investoren. Ob diese jedoch zu einem Ergebnis führen, sei völlig offen, heißt es in einer Pressemitteilung. Erschwerend komme hinzu, dass mittlerweile in beiden Unternehmen der Insolvenzgeldzeitraum abgelaufen.
„Wir sind offen für zusätzliche Angebote von Investoren und bereit, erneut Verhandlungen aufzunehmen“, sagte Lucas F. Flöther in einer Erklärung, räumte aber auch ein, dass es dafür zurzeit keine Anzeichen gebe. „Die Solarbranche in Deutschland und Europa befindet sich nach wie vor in einer höchst schwierigen wirtschaftlichen Lage.“
Meyer Burger stellt Geschäftsbetrieb ein: Mitarbeiter erhalten Kündigung
Bei der Meyer Burger (Germany) GmbH wurden 206 Beschäftigte freigestellt; 62 Mitarbeiter werden zunächst weiterbeschäftigt, um den Insolvenzverwalter bei den Abwicklungsaufgaben zu unterstützen. Bei der Meyer Burger (Industries) GmbH mussten 271 Beschäftigte gekündigt werden; von den gekündigten bzw. noch zu kündigenden Mitarbeitern gehören 38 dem Abwicklungsteam an.
Davon ausgenommen sind Beschäftigte mit Sonderkündigungsschutz; diese werden gekündigt, sobald die zuständige Fachbehörde ihre Zustimmung erteilt hat.
„Wir bedauern außerordentlich, dass für die Mitarbeiter nach jetzigem Stand keine Weiterbeschäftigung möglich ist“, betonte Reinhard Klose. „Trotz der schwierigen Situation haben alle Arbeitnehmer vorbildliches Engagement gezeigt. An ihnen ist es sicher nicht gescheitert.“