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Kulturhaus Kulturhaus: Stefan Mross zu Gast in Bitterfeld-Wolfen

Von Ulf Rostalsky 04.02.2013, 17:45

Wolfen/MZ. - Sonntagnachmittag, beste Kaffeezeit. Heilig sind diese Stunden für die reifere Generation. "Aber für so eine Sache verzichten wir sogar auf den Mittagsschlaf." Hans-Joachim Ziegenhahn ist dort, wo er schon immer mal sein wollte. "Dicht dran an der Bühne." Und er hat damit die Chance, seine Lieblinge so nah wie selten zu sehen. Gut, er darf nah ran, er darf fotografieren. Nur füttern darf der Wolfener die Künstler nicht.

Diese Warnung kommt aus dem Lautsprecher. Die Besucher im Kulturhaus applaudieren und klatschen sich auf die Schenkel. "Bitte nicht die vom Nachbarn." Die Stimme vom Band soll motivieren. Der Countdown läuft. Ein paar Takte Musik, künstlicher Nebel und ein kühner Sprung über drei Bühnenstufen hinweg.
Da ist er: der Stefan Mross. Der Mann aus dem Fernsehen. Der, der mit "Immer wieder sonntags" eine der beliebtesten Sommersendungen im Ersten moderiert. "Der Mross, der dafür sorgt, dass das Essen nicht pünktlich auf den Tisch kommt", sagt er selber.
Der Traunsteiner braucht keine Anlaufphase. In Wolfen kennt er sich aus. Hier war er schon sechs Mal. "Habe die Ehre" und "Grüß Gott". Mross plaudert drauflos, fragt und hat seine liebe Not "mit ihrem Dialekt". Lachen ist Pflicht. Das reife Publikum tobt. "Und immer schön die Patscher hoch, klatschen." Mross ist ein Mittdreißiger und dennoch der kleine, freche Junge von nebenan. "Der kann was. Der traut sich auch was". Hans-Joachim Ziegenhahn ist hin und weg.

Der Junge mit der Trompete steht seit mehr als zwei Jahrzehnten auf der Bühne. Mross ist Profi, seine drei Jahre Tourabstinenz fallen nicht ins Gewicht. Der Oberbayer plaudert und reißt Witze. Der Spaß ist derb, die Gags schon oft gehört. Der Stimmung tut es keinen Abbruch. Zumal im Saal wohl niemand lange Monologe hören möchte.

Musik soll sein am Kaffeetisch, zu dem die Cappuccinos passen, auch wenn sie ihre Schlager einen Tick schneller spielen als andere. Bei Mross feiern alle die "Party auf dem Mond". Das Publikum ist nah dran am Geschehen. Ganz nah. "Unsere neue Ballade", haucht Sänger René Ursinus ins Mikro. "Hallo Engel auf Wolke 7" wärmt das Herz, das bei Sigrid & Marina noch höher schlagen soll.

Die Schwestern aus dem Salzkammergut passen zur Party. Sie singen von der Heimat und den Bergen. "La montanara". Dazu den "Liebesjodler". Alles ist bestens. Schlager trägt Volksmusikgewand. Das passt zum Publikum wie die schrille Frau Wäber, der der Komiker Hansy Vogt das Laufen lehrte. Direkt und ohne Grenzen: Die Wäber strapaziert Nerven und Lachmuskeln. "Was ist das Schönste an Thalheim? Der Bus nach Wolfen." Es geht derb zur Sache. Mal über und oft genug unter der Gürtellinie.

Abgang Wäber. Auftritt Mross. Der Trompeter singt. "Das Lied ist für meinen Papa." Es ist die Zeit für Herzschmerz. Applaus ist sicher, die Verbeugung tief. Der Traunsteiner ist angekommen in Wolfen. "Und demnächst wieder im Ersten." Für Hans-Joachim Ziegenhahn gibt es einen festen Fernsehtermin: "Immer wieder sonntags".