Kirche von Reuden Kirche von Reuden: Sanierung soll im Mai beginnen

Reuden - Anfang Mai sollen die Bauarbeiten zur Sanierung der Kirche von Reuden beginnen. Wenn alles klappt, sagt Walter Zeller, der im Kirchspiel Wolfen für Bausachen zuständig ist. Und damit meint er, wenn die Gemeinde 17.000 Euro der Bausumme übernehmen kann.
Dieser Anteil ist nötig, damit Fördermittel fließen. Immerhin kostet die Sanierung von Fassade und Dach rund 170.000 Euro. Davon trägt 93.000 Euro der Kirchenkreis, 60.000 Euro kommen über das Leader-Programm, mit dem Projekte im ländlichen Raum gefördert werden. Eine ganz beachtliche Summe hat die Gemeinde schon beisammen, sagt Zeller. Konzerte und Ausstellungen, die in der kleinen Feldsteinkirche stattfanden, haben seit vier Jahren dazu beigetragen, das Geldsäckel allmählich zu füllen. Doch bleibt noch ein Rest - und deshalb wirbt die Gemeinde um Spenden. Ein toller, übersichtlicher Flyer, den Zeller erarbeitet hat, gibt Auskunft über das Projekt, das die kleine Gemeinde nun stemmen will. Und muss, soll das Kleinod, das zusammen mit dem gepflegten Kirchhof dem Dorfplatz ein Gesicht gibt, nicht verfallen. „Wir brauchen dringend Hilfe“, sagt Zeller. „Das charakteristische Mauerwerk der Kirche gilt als eine Besonderheit, es ist aber mittlerweile schon sehr angegriffen. Auch das Dach. Die letzten Reparaturen sind jetzt 60 Jahre her.“
Dankbar für Spenden
Zeller ist Optimist. Ähnlich lief es damals in Salzfurtkapelle. Die Kirche dort, die an der Straße der Romanik liegt, ist übrigens die erste des Kirchspiels, die ebenfalls mit Mitteln des Leader-Programms seit 2013 Schritt für Schritt saniert wird. Begonnen wurde zunächst mit dem Dach. Auch hier musste die Gemeinde zehn Prozent der Gesamtkosten übernehmen und auch hier musste die Werbetrommel gerührt werden. Damals allerdings musste zusätzlich zu den Spenden der Bürger ein zinsloser Kredit aufgenommen werden. „Den kriegen wir diesmal nicht“, sagt Zeller und macht so nochmal deutlich, wie nötig das Engagement der Reudener Bürger ist. Als quasi Sparbüchse hat er ein Holzmodell der Kirche gebaut. Und in dem klimpert es schon. Zeller lacht. „Ja“, meint er, „da haben schon viele Leute gespendet, auch Unternehmen. Dafür ist die Gemeinde sehr dankbar.“
Die Einwohner von Reuden, dem gepflegten kleinen Dörfchen, das einst ein Vorort von Wolfen war und heute längst zur Stadt Bitterfeld-Wolfen gehört, wissen, welch schöne Anlage sie da mit dem Gotteshaus und dem dazugehörigen Friedhof mitten in ihrem Ort haben. „Da erfreuen sich alle dran. Und neulich sagte mir ein alter Reudener, der nach vielen Jahren mal wieder in sein Heimatdorf kam, er dachte, er hätte sich verfahren“, so Zeller. „Ein schönes Kompliment für Reuden.“
Für die Kirche indes bleiben noch einige Wünsche offen. Die Restaurierung der jetzt stummen Rühlmannorgel zum Beispiel. Doch das, sagt Walter Zeller bestimmt, „das ist Luxus.“ Noch. Irgendwann wird auch dieses Instrument wieder zum Gottesdienst, zur Taufe oder zur Beerdigung in Reuden erklingen. (mz)