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Kinder- und Jugendballett Wolfen Kinder- und Jugendballett Wolfen: Wird Stadt Vereinsmitglied?

Von Silke Ungefroren 17.03.2004, 18:03

Wolfen/MZ. - Vorstandschef Rolf Krause habe daraufhin mitgeteilt, dass eine solche Entscheidung erst nach der Mitgliederversammlung am 26. März, bei der auch ein neuer Vorstand gewählt werden soll, getroffen werde. Gleichzeitig sei Anwesenheit oder gar Rederecht für Petra Wust dabei ausgeschlossen worden. Das bedauert sie: "Das ist sowohl dem Stadtrat, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt nur schwer zu vermitteln."

Enttäuscht zeigt sich die OB ebenso über die Aussage Krauses, Wolfen würde mit seinem finanziellen Engagement für den Verein nur den Zweck verfolgen, den Umzug des Vereins in den Bitterfelder Kulturpalast verhindern zu wollen.

"Der Umzug nach Bitterfeld hat sich seit dem 24. November erledigt", so Krauses Reaktion auf MZ-Anfrage. Nach der damaligen Mitgliederversammlung war entschieden worden, in Wolfen zu bleiben und das Angebot der Stadt anzunehmen, die nun einen jährlichen Zuschuss von 30 000 Euro für Trainerleistungen zahlt.

Nicht nur der damals diskutierte Umzug hatte für Querelen gesorgt. Auch Probleme mit der mittlerweile zurückgetretenen künstlerischen Leiterin Christa Künne und die Gala-Absage sorgten für heftige Diskussionen.

Deshalb wolle man wichtige Entscheidungen wie über neue Mitglieder erst nach der Wahl durch den neuen Vorstand treffen lassen, so Krause, der sich übrigens wieder zur Wahl stelle. Zumal nicht nur die Stadt Mitglied werden wolle. "Auch SPD-Kreisvorsitzende Simone Schmidt und CDU-Landtagsabgeordnete Christel Vogel haben einen Aufnahmeantrag gestellt", so der Vorstandschef. "Bisher waren wir innerhalb des Vereins unparteiisch, deshalb muss darüber eingehend diskutiert werden."

Im übrigen betrachtet Krause das erneute Briefe-Verteilen - "der von Frau Wust ist nicht der einzige" - als Hetzkampagne gegen seine Person: "Man versucht wieder, Dreck zu schmeißen." Dabei laufe der Betrieb gegenwärtig im Ballett, neben Trainerin Silvia Mühlhans würden auch zwei Absolventen der Palucca-Schule regelmäßig mit den Tänzern trainieren.

Petra Wust zeigt sich ihrerseits enttäuscht über Krauses Äußerung, Wolfen solle seinen Zuschuss lieber einem Jugendklub zur Verfügung stellen und der Verein sei nicht auf die Stadt angewiesen.

"Damit meine ich deren Mitgliedschaft", entgegnet Krause, "denn ihre Kontrollpflicht über die Ausgabe der 30 000 Euro ist ohnehin gegeben." Und der fällige Mitgliedsbeitrag würde einem Jugendklub wirklich mehr helfen, "schließlich gibt es neben dem Kinder- und Jugendballett noch viele andere Vereine in Wolfen."