Investition in Pouch Investition in Pouch: Die neue Goitzsche-Siedlung

Pouch - Die Goitzsche Tourismusgesellschaft (GTG) schafft an dem Bergbausee weiter Fakten. Das Unternehmen hat in Pouch bereits mit den Rohbauarbeiten für zwei Mehrfamilienhäuser begonnen. In den kommenden Wochen sollen noch zwei weitere hinzukommen. „Es sind Musterhäuser unterschiedlichen Typs“, sagt GTG-Geschäftsführer Ingo Jung. Sie alle sollen bis November soweit sein, dass man Richtfest feiern und mit der Vermarktung des Projektes „Schlossterrassen“ beginnen könne. Dabei handelt es sich um ein neues und 35 000 Quadratmeter großes Wohngebiet am Goitzsche-Ufer. Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollen hier bis zu 110 Wohneinheiten beziehungsweise „Ferienwohnungen in Dauernutzung“ entstehen. Der Gesamtumfang der Investition: bis zu 27 Millionen Euro. Allein die Erschließungskosten des Areals belaufen sich auf zwei Millionen Euro. „Sie sind damit teurer als ursprünglich geplant“, sagt Jung und verweist zum einen auf die aufwendige Sicherung des Geländes.
Ein Spezialunternehmen hatte im Herbst vergangenen Jahres den Baugrund mit 1 400 unterirdischen Kiespfählen stabilisiert. Anschließend wurde mit der Errichtung der Poucher Serpentine, also einer schlangenartig angelegten Straße, begonnen. Die Kurvenpiste ist notwendig, um Niveauunterschied zwischen dem Dorf und der Siedlung auszugleichen. „In der vergangenen Woche wurde die Schwarzdecke aufgetragen. In 14 Tagen folgt dann die Deckschicht.“ Zum anderen habe auch die Errichtung der Terrassen zu Buche geschlagen. Denn es gebe drei Ebenen - mit einem Höhenunterschied von jeweils 50 Zentimetern. „So soll der Blick von den Häusern auf die Goitzsche gewährleistet werden.“ Das Thema „Wohnen am Wasser“ sei ein wichtiges Argument und spreche nach Einschätzung des GTG-Geschäftsführers potenzielle Käufer aus dem gesamten mitteldeutschen Raum an. Dennoch würden sich weitere wohnungsbaulichen Aktivitäten rund um den See im Rahmen halten. „Wir setzen punktuelle Akzente und wollen nicht alles zubauen.“ Schließlich habe man vor, den Tourismus weiterzuentwickeln. „Und das funktioniert nur, wenn die Einzigartigkeit der Goitzsche beibehalten wird“, sagt Jung und spricht von „Wassertourismus“. Aus diesem Grund werde an den Schlossterrassen nicht nur eine Marina mit 80 Bootsliegeplätzen für 250 000 Euro gebaut, sondern auch ein Anleger für Fahrgastschiffe.
Die sogenannten Dalben - also im Seeboden eingerammte Pfähle zur Befestigung von Booten - seien an unterschiedlichen Stellen vorgesehen, damit man irgendwann auch mit einem geplanten Wassertaxi anlegen kann. Bleibt noch die Frage: Wie sieht es mit der Trinkwasserversorgung in der neuen Siedlung aus? Wegen des zusätzlichen Wasserbedarfs und des notwendigen Versorgungsdrucks wollte die zuständige Midewa eine neue Anlage in Höhe von knapp 100 000 Euro auf Kosten privater Investoren, darunter die GTG, bauen. Jung meint dazu nur: „Das Unternehmen hat einen Konzessionsvertrag mit der Gemeinde Muldestausee und demnach eine Versorgungspflicht.“ (mz)

