Interview Interview: DJ Felix Jaehn beim Sputnik Springbreak 2016

Pouch - Mit 21 Jahren hat er schon zwei Welthits. DJ Felix Jaehn legt am Sonntagabend auf dem Sputnik Spring Break auf. Wie er mit dem Hype um seine Person umgeht und was er zur Kritik an seinem Fußball-EM-Song "Jeder für jeden" mit Herbert Grönemeyer sagt, lest ihr im MZ-Interview.
Du jettest als DJ um die Welt, deine Songs werden total gehyped. Wie kommt das bei dir zu Hause in Mecklenburg-Vorpommern an? Fragen da auch die Nachbarn nach Autogrammen?
Felix Jaehn: Was ich zurzeit erleben darf, ist total verrückt und dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe das Gefühl, dass zu Hause alle meinen Werdegang gespannt verfolgen und mich gerne unterstützen. Natürlich ist auch der ein oder andere Fan dabei, der sich über ein Autogramm oder ein Foto im Supermarkt freut.
Du warst im letzten Jahr auf Amerika-Tour, spielst in diesem Sommer viele Festivals. Was bringt dich nach so viel Stress und auch so viel Hype wieder runter?
Jaehn: Meine Heimat, denke ich. Ich bin sehr gerne zu Hause, gehe zum Strand und treffe mich mit Freunden und Familie. Es ist wichtig für mich, eine Balance zwischen dem sehr intensiven Leben als DJ und Produzent und der Ruhe zu Hause zu wahren.
Apropos Stress. Auch beim SSB machst du nur einen ganz kurzen Stopp, wo geht es als Nächstes hin?
Jaehn: Ich bin in nächster Zeit recht viel in Deutschland und Europa unterwegs - für Promo, Proben, Meetings und natürlich auch für Auftritte. Im Juni geht es mal wieder nach Amerika. Diesmal gebe ich u.a. mein San Francisco Debüt!
Gehst du in diesem Sommer auch privat noch auf Festivals?
Jaehn: Ich gehe ehrlich gesagt immer weniger privat auf Festivals oder in Clubs. Diese Woche war ich aber bei Astrid S und Troye Sivan in Hamburg im Docks. Im Sommer habe ich sonst erstmal nichts geplant. Ich bin ja sowieso als DJ quasi non-stop auf Festivals unterwegs.
Du hast zusammen mit Herbert Grönemeyer einen Song zur Fußball-EM geschrieben, an dem sich die Geister scheiden. Im Netz hagelte es neben Lob auch viel Kritik. Wie gehst du damit um?
Jaehn: Oft wurde ja gar nicht das Musikalische kritisiert, sondern die Tatsache, dass es „Jeder für Jeden“ überhaupt gibt. Aber wir fanden die jetzige Thematik des Songs, die ursprünglich von den Nationalspielern selbst kam, sehr interessant und wollten sie unbedingt umsetzen.
Die Spieler waren bei der Entstehung dabei, sind auch mal im Studio gewesen und dann hat sich sogar die ARD den Song für ihre EM Kampagne ausgesucht. Dass er polarisieren würde, war uns aber klar. Es ist der erste deutschsprachige Song unter meinem Namen, die Kombination aus Herbert und mir kommt ziemlich überraschend und auch was das Tempo und den Groove angeht, ist es sowohl für Herbert als auch für mich etwas komplett Neues!
Aber wir finden den Song gerade deswegen so spannend. Für mich persönlich ist es eine unglaubliche Erfahrung etwas mit Herbert Grönemeyer machen zu können. Für welchen deutschen Künstler wäre das keine Ehre? Die gemischten Gefühle bei Fans und Kritikern nehme ich aber gerne zur Kenntnis. Und wenn die EM losgeht, wird „Jeder für Jeden“ bestimmt noch mal mit anderen Ohren gehört. (mz)