Großer Schwede wiegt 42 Tonnen
Gröbern/MZ/gl. - Am Gröberner See ist ein Findlingsgarten entstanden. am Donnerstag ist er offiziell seiner Bestimmung übergeben worden.
"Hier finden unsere Senioren Entspannung, hier können aber auch unsere Jüngsten rumtoben und etwas aus der Erdgeschichte lernen", würdigte der CDU-Landtagsabgeordnete Lars-Jörn Zimmer das Geschaffene. Auch der Vorsitzende des Vereins Dübener Heide, Axel Mitzka, wertete den Garten als eine wichtige Bereicherung der touristischen Angebote im nordwestlichen Teil des Naturparks. "Gröbern hat ja schon 1987 mit dem 100 000 Jahre alten Waldelefanten auf sich aufmerksam gemacht. Daran sollte nun angeknüpft und auf einer Tafel an der Bundesstraße 100 darauf verwiesen werden."
Hauptakteur bei der Gestaltung des in der Nähe des Seeufers befindlichen Findlingsgartens war die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV). LMBV-Vertreter Gerhard Nuckelt unterstrich in einer kurzen Ansprache, dass alle aufgestellten Steine beim Aufschluss für den Tagebau Gröbern gefunden wurden. "1984 begannen die Erschließungsarbeiten für den Tagebau, von 1987 bis 1993 wurde Braunkohle gefördert. Damit war Gröbern der jüngste, aber auch der kurzlebigste Tagebau im Bitterfelder Gebiet." Die LMBV wird bis zum Abschluss seiner Sanierung etwa 100 Millionen Euro ausgegeben haben. Der neu entstandene See habe eine Wasserfläche von 374 Hektar, eine Uferlinie von zehn Kilometer und eine maximale Tiefe von 53 Meter, erläuterte Nuckelt, bevor er den neu errichteten Findlingsgarten an Hans- Martin Oettinger, dem Vertreter der Blausee GmbH, der der Gröberner See gehört, per Handschlag übergab. Die Blausee GmbH ist eine Schwester der Blauwald GmbH mit Milliardär Adolf Merckle im Rücken.
Im Mittelpunkt des Gartens steht der größte aller Steine, der "Große Schwede". Es ist ein etwa 42 Tonnen schwerer Granitblock, der mit der Eiszeit vor etwa 400 000 Jahren aus Schweden in unsere Gegend gelangte. Um diesen gewaltigen Block herum ordnen sich viele andere Findlinge aus unterschiedlichem Gesteinsmaterial an.
Auf einer Tafel am Rand des Gartens und in einer Broschüre kann die entsprechende Legende dazu nachgelesen werden.