Gedenktour Gedenktour: Früher wurde im Lobber gebadet
Jeßnitz/MZ. - Der Jeßnitzer Kulturbund und das Kreiswanderwegeaktiv hatten am Sonnabend zur traditionellen Wanderung in den Salegaster Auwald eingeladen. Sie war dem in Jeßnitz geborenen Dichter und Publizisten Hermann Conradi gewidmet. Unsere Redakteurin Silke Ungefroren sprach mit Siegfried Rabenhorst, Vorsitzender des Kreiswanderwegeaktivs.
Wie viel Teilnehmer hatte Ihre Wanderung?
Rabenhorst: Rund 30 Leute aus Wolfen, Jeßnitz, Bitterfeld, Zörbig, Möhlau und Brehna waren unserer Einladung gefolgt. Da es eine traditionelle Wanderung ist, waren natürlich viele bekannte Gesichter darunter. Doch es gab auch einige, die zum ersten Mal an der Conradi-Wanderung teilnahmen. Die Tour begann auf dem Jeßnitzer Marktplatz und führte auf einem Rundwanderweg über sechs Kilometer durch den Auwald.
Was gab es unterwegs Interessantes zu entdecken?
Rabenhorst: Wir haben uns vor allem an der Landschaft erfreut. Erstaunt waren wir, dass das Unwetter in dieser Woche einen relativ geringen Schaden im Auwald angerichtet hat. Wir haben nur einen entwurzelten Baum gesehen. An der Schröpziger Straße konnten wir über 80 Jahre alte Kirschbäume bewundern. Schröpzig war im Mittelalter ein Ort, und noch heute ist das Pflaster der alten Straße zu sehen, die damals dort hin führte. Positiv zu bewerten ist, dass außerdem viele junge Bäume im Auwald zu finden sind - vor allem Ulmen, die nach einem Baumsterben vor Jahren selten geworden und nun wieder auf dem Vormarsch sind.
Hat den Wanderfreunden der Ausflug gefallen?
Rabenhorst: Ich denke doch. Interessiert hörten sie vor allem auch einem älteren Teilnehmer zu - Herrn Riedel aus Jeßnitz - der aus seiner Kindheit berichtete. Er kann sich noch gut erinnern, damals sowohl im Lobber - das ist ein Fließgewässer - als auch in der Mulde bei Jeßnitz gebadet zu haben.