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«Der erste Tag» soll nicht der letzte sein

Von ULF ROSTALSKY 07.08.2009, 15:37

ZSCHERNDORF/MZ. - "Aber auch eine sehr schöne Sache, eine Leidenschaft." Die junge Blonde lebt ihr Hobby und möchte es schnellstmöglich zum Beruf machen. Dafür ackert sie im Studio, arbeitet an ihrem ersten Album.

"Der erste Tag" ist die aktuelle Single der gebürtigen Leipzigerin. Dass "Der erste Tag" auch Titel des Albums werden könnte, schließt sie nicht aus. "Aber wir arbeiten noch, überlegen." Nichts soll dem Zufall überlassen werden. Ihr musikalisches Leben hat sie in die Hände von Manager Jürgen Prinz und Produzent Michael Kästner gelegt. Die feilen an der Karriere der angehenden Zahnarzthelferin, vermitteln Auftritte, sorgen für Kontakte. "Ohne die kommst du nicht sehr weit", weiß die Zscherndorferin, die auf den Höhenflug hofft, aber auch nicht abheben möchte.

In der Zahnarztpraxis der Eltern absolviert sie im dritten Jahr ihre Ausbildung. "Ein Glücksfall", meint sie. Denn welche andere Arbeitgeber würde tolerieren, wenn Auftritte oder die Arbeit im Studio kurzerhand den Zeitplan völlig auf den Kopf stellen würden. "Ich habe meinen Eltern viel zu verdanken. Dass sie hinter mir stehen, ist einfach wunderbar." Maria Schäffner ist eine junge Frau, die ganz unbekümmert auf Leute zugeht, redet. Sie weiß, was sie will. Doch sie hat auch erfahren, dass das Leben sehr schnell ungeahnte Wendungen nehmen kann. 2007 war sie mit einem Freund auf der Autobahn unterwegs. Von einem der vielen Auftritte, die es in ihrem Leben von Kindheit an gab, wollten sie zurück nach Hause. Dann der Unfall, der hätte mit Pech sehr viel schlimmer enden können. Im Krankenhaus der nächste Schock. Die Untersuchungen brachten einen bis dahin nicht entdeckten Hirntumor zutage. "Es ist schlagartig alles anders", erinnert Maria Schäffner, die überlebte und leben will. Die Kontakte, die sie zur Starparade am Bitterfelder Pegelturm knüpfte und die sie bis nach Mallorca brachten, halfen beim Neustart. "2008 war ich bei einer VIP-Party. Ich habe nicht viele Worte gemacht. Ich habe einfach gesungen." Produzent und Manager waren gefunden. Leute mit Namen in der Branche auch. Das Privatfernsehen interessierte sich für das Leben der jungen Frau, Party-Größen wie Prinz Maximilian Michael von Anhalt zählt sie zu ihren Freunden.

"Gefühlsbetont" sieht sich die Zscherndorferin, die in der Bitterfelder Musikschule König seit dem 13. Lebensjahr Gesangsunterricht nimmt, mit "Silbermond" echte Vorbilder hat, allerdings niemanden kopieren möchte. Sie möchte Balladen singen, Lieder mit Gefühlen - auf Deutsch. "Das ist die Sprache, in der ich mich am besten ausdrücken kann. Warum dann Englisch?", fragt Maria Schäffner, die mit "Der erste Tag" auch Mut machen möchte. "Das Leben geht weiter, gewiss", sagt sie und hofft, dass die derzeit im Internet gehandelte Single bald auf CD gebrannt ist. "Das wäre der nächste große Schritt nach vorn."