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Bitterfelder Preußen des 3. Regiments im Camp

Von Ulf Rostalsky 03.06.2007, 16:29

Schlaitz/MZ. - Klaus Luitz von der Preußen-Traditionskompanie des Bitterfelder Schützenvereins Diana wollte aber sofort Aufklärung betreiben. Beim Schießen mit Schwarzpulver, erklärte er, gehe es schon etwas lauter als gewöhnlich zu. Aber einfach Rumballern, ohne Rücksicht auf andere Leute, das wolle niemand. Ohnehin nutzten die Freunde von Kanonen, Vorderladern und der alten Zeit das Premieren-Biwak am

Stausee mehr zu Gesprächen und zum neugierigen Schulterblick. 20 Jahre könnte man das machen, und im 21. finde man wieder neue Anregungen, hieß es. Das trifft auch auf die Bitterfelder Preußen zu. Die zeigen sich in Uniformen des 1740 in Halle stationierten und unter Befehl des Alten Dessauers gestandenen 3. Regiments. Die Kaiserlichen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges sind das Maß der Dinge für Roswitha und Thomas Gürth vom Schießverein Schlaitz. Ihre 74-Zentimeter-Kanone erlebte am Stausee den öffentlichen Jungfernschuss.

Ins Visier war sie allerdings schon vorher genommen worden. Alle Kanonen unterliegen strengen Sicherheitsbestimmungen, ohne Abnahme durch das Beschussamt funktioniert gar nichts. Zur Prüfung müssen die Dresdner Schützen von König Albert mit ihrer Kanone wie die Österreichische Artellerie von 1812, die die Gäste aus Erfurt darstellten. Doch damit hat keiner der Hobby-Schützen ein Problem, auch nicht mit den durchaus weiten Anfahrtswegen.

Sechs Jahre lang sei man "in der Fremde unterwegs" gewesen. "Da denkst du irgendwann: warum machst du nicht selbst so ein Treffen", erklärte Klaus Luitz, erinnerte aber auch daran, dass es nicht einfach gewesen sei, einen geeigneten Platz zu finden. Das habe mit Sicherheit zu tun, aber auch mit der Atmosphäre. Was das bedeutet, konnten Schaulustige am Sonnabend beobachten. Einzelschuss aus gut 20 Kanonen gab es ein ums andere Mal, auch das Kanonenfeuer am Stauseeufer. "Die Atmosphäre passt", befand Rudi Kaufhold von der Privilegierten Schützengesellschaft 1860 zu Triebes.