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Bitterfeld Bitterfeld: Name für das Baby wird noch mal geändert

Von ULF ROSTALSKY 02.01.2011, 15:53

BITTERFELD/MZ. - "Meine erste richtige Geburt", sagt die Mutter. Sohnemann Leandro war vor drei Jahren schließlich per Kaiserschnitt entbunden worden. "Es war diesmal wirklich anstrengend", macht die 27-Jährige ihrem Herzen Luft und wartet mit einer Überraschung auf. Janelle Emily: Das ist der Name, der am Bettchen des kleinen Mädchens befestigt ist. "Aber das ändern wir noch in Pia Sophie - ohne Bindestrich. Der Papa fand das nicht so gut."

Andrea Hein findet die Situation um den jüngsten Spross der Familie nicht besonders bemerkenswert. Die Standesbeamtin komme doch erst am Dienstag. "Bis dahin haben wir ja Zeit." Die hat sich auch das kleine Mädchen genommen. Errechnet war die Geburt für den 25. Dezember, der Vater hatte mit der Ankunft seiner Tochter am Heiligen Abend frohlockt und die ersten Atemzüge Pia Sophies am Ende doch verpasst. Er musste arbeiten. Und als er im Kreißsaal eintraf, war alles zu spät und auch der Name Janelle Emily schon vergeben. "Den hatte ich mal im Internet gesehen. Da der Papa nicht da war, habe ich dann so entschieden", erinnert sich Andrea Hein an die Namensvergabe. Doch am Ende sollte ihr Schatz entscheiden. Aus Janelle Emily wird eben Pia Sophie. Und die Welt ist in Ordnung. Auch Bruder Leandro wird zurechtkommen mit seiner neuen Rolle. Frühzeitig wurde er mit dem zu erwartenden Nachwuchs konfrontiert. "Ich habe seine Hand auf meinen Bauch gelegt. Da hat er gemerkt, wie das Mädchen gestrampelt hat." Stolz ist Leandro auf die Schwester. Und doch sei er so viel anders.

Pia Sophie ist unruhig und tut ihre Meinung mit lautem Schreien kund. Das hat Mutter Andrea schon an den ersten beiden Tagen mit dem neuen Erdenbürger erfahren. Vielleicht habe das auch mit dem besonderen Geburtstag zu tun, versucht sie sich in einer nicht ganz ernst gemeinten Erklärung. Silvester: Da wird jedes Mal richtig gefeiert - laut und mit manchem Kracher. Wenn dann noch Geburtstag anstehe, falle alles vielleicht noch doller aus.

Unruhe bei Heins, relative Ruhe im Kreißsaal. Dort wird noch immer auf die erste Geburt des neuen Jahres gewartet. "Das hatten wir schon lange nicht, dass es Neujahr kein Kind gab", erzählt Roma Bender, die leitende Hebamme. Aus dem Takt bringt sie das allerdings nicht. "Die Kinder kommen. Garantiert", gibt sie sich gelassen und lässt das gerade zu Ende gegangene Jahr Revue passieren.

"Ein gutes Jahr", nennt sie 2010. 494 Kinder erblickten in den vergangenen zwölf Monaten in Bitterfeld das Licht der Welt. "Bei 490 Geburten. Wir hatten auch vier Zwillingsschwangerschaften", sagt die Hebamme beim Blick in die Statistik. Die verrät auch, dass es 2010 mehr Jungen (251) als Mädchen (243) gab und die meisten Kinder noch immer im dritten Quartal geboren werden. Recht ruhig wird es hingegen in den Monaten November und Dezember. "Da haben wir die wenigsten Geburten", bestätigt Roma Bender.